Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

I: Mhm (...) wennst as jetzt so (.) Daumen moi Pi schätzt, von deim erstn Kontakt bis zu deim
letztn Kontakt (.) wie oft hostn Kontakt ghobt, circa?
J: Mit da Polizei?
I: Jo
J: Zwanzg moi,
I: Zwanzg moi
J: Jo, des kummt scho hin.
(Zitat aus Interview J02, Z1146 – 1157)
Der Jugendliche J02 ist 16 Jahre alt und hatte seinen ersten Polizeikontakt, an den er sich
erinnern konnte, mit 13 Jahren. Eine 17-Jährige Jugendliche schätzt ihre Kontakthäufigkeit
mit der Polizei wie folgt ein:
I: (Seufzt) mhm (...) Wie oft host´n mit de scho Kontakt ghobt so?
J: (...) Do? (meint ihren aktuellen Wohnort)
I: Mhm
J: Do hob i erst fünf oda vier mol (..)
I: Mhm (.) und durt?
J: (.) Fost fünf Joahr (...)
(Zitat aus Interview J04, Z281 – 291)
Wie gesagt, ist auch aus diesen beiden Zitaten keine exakte Aussage über die
Kontakthäufigkeit zwischen der Jugend und der Polizei ableitbar. Eine exakte zahlenmäßige
Eingrenzung des Forschungsfeldes ist somit nicht möglich. Was jedoch sehr deutlich aus
ihnen hervorgeht – und dies ist für die weitere definitorische Präzisierung der beiden in dieser
Arbeit verwendeten Begriffe „Polizei“ und „Jugend“ zentral, ist die Tatsache, dass manche
Jugendliche regelmäßig und permanent in Berührung mit der Exekutive geraten. Zwar gibt es
den Aussagen der Beamtinnen und Beamten zufolge sehr viele Jugendliche, mit denen sie
lediglich einmal zusammentreffen, dennoch haben sie das Gefühl, dass sie in vielen Fällen, in
welchen sie gerufen werden, die meisten Jugendlichen davon kennen. Ein erfahrener Beamter
dazu:
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