Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

(Zitat aus Interview P02, Z762 – 797)
Es sind also die Eltern, die in den Augen der Polizei für das Verhalten der Jugendlichen
verantwortlich sind. Dass diese wiederum selbst aus Zeitmangel oder anderen, ihnen von der
Gesellschaft vorgegebenen Gründen, dabei aber auch nicht immer anders bzw. davon
ausbrechen können, sehen besonders ältere Beamte und Beamtinnen so, die selbst Kinder
haben. Dazu ein Polizist, der bereits viele Jahre an Diensterfahrung vorzuweisen hat:
P: (..) Da Punkt wos, wos nicht besprochn wordn is, ah, is da Einfluss (.) der (.) der
Gesellschaft beziehungsweise der (.) der Wirtschaft auf die, die Jugendlichn. Weil diese
Verrohung, wos ma do eingaungs, wos ich eingaungs erwähnt hob
I: Mhm
P: ah, hängt schon sehr damit zusammen, dass eben die Eltan ah (.) dass ois teura wird,
deshoib (.) beide Eltan orbeitn müssn
I: Mhm
P: oda des, wie´s heite die (.) ah (.) die Alleinerzieher (.) die jetzt, früha net so häufig gegebn
wie heite
I: Mhm
P: des sand ois Einflüsse, de wos ah, schon sehr auf die Erziehung und auf den Jugendlichn
einwirkt
I: (...) Von Vorteil oda von Nochteil?
P: Jo, zum Nochteil, eindeutig zum Nochteil.
I: Mhm
P: Des is so, wie i früha gsogt hob, diese, diese Nestwärme (.) die fehlt.
(Zitat aus Interview P04, Z1854 – 1859)
Nicht nur die Eltern sind den Einflüssen von außen ausgeliefert und haben deshalb keine Zeit,
sich um die Erziehung der Jugendlichen zu kümmern, womit diese dann laut Aussage einer
jungen Beamtin „in die Hände der Freunde übergeben wird“ (Zitat aus Interview P07, Z553),
sondern auch die Jugendlichen selbst sind den Auswirkungen unseres Gesellschafts- und
Wirtschaftssystems ausgeliefert. Ein älterer Beamter beschreibt dies mit der Perspektivenund
Chancenlosigkeit der heutigen Jugend:
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