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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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allerdings, dass es seiner Wahrnehmung nach <strong>zu</strong> einer allgemeinen Respektlosigkeit in der<br />

gesamten Gesellschaft gekommen ist, was er besonders am immer häufiger werdenden „Du“-<br />

Wort bemerkt. Sprich, dass man sich in Erstbegegnungen, nicht nur mit der <strong>Polizei</strong>, sondern<br />

allgemein in der heutigen Gesellschaft immer weniger per-Sie, sondern mit dem „Du“-Wort<br />

anspricht. Folglich, so dieser weiter, würde es besonders den jungen Beamten <strong>und</strong><br />

Beamtinnen, die, aus seiner Perspektive, vor gar nicht all<strong>zu</strong> langer Zeit selbst noch<br />

<strong>Jugend</strong>liche waren <strong>und</strong> in dieser „Du-Gesellschaft“ groß geworden sind, wahrscheinlich gar<br />

nicht auffallen, dass sich der Respekt gegenüber der <strong>Polizei</strong>, aber auch gegenüber allen<br />

Mitmenschen in der Gesellschaft verändert habe <strong>–</strong> <strong>und</strong> das nicht unbedingt <strong>zu</strong>m Positiven (aus<br />

Interview P08, Z1778 <strong>–</strong> 1813). Dass dem jedoch nicht so ist, ging aus allen Interviews mit den<br />

jungen Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen bereits in den ersten Minuten hervor. Stellvertretend wird<br />

hier eine der ersten Aussagen eines jungen Beamten aus dem Interview mit diesem<br />

wiedergegeben:<br />

I: (..) Wos da so spontan einfoit wenn i sog <strong>Jugend</strong>liche<br />

P: (ca. 8 Sek<strong>und</strong>en) Sehr oft übarroscht (.) negativ übarroscht, wie (.) respektlos oda unhöflich<br />

se sein kennan.<br />

(Zitat aus Interview P02, Z26 <strong>–</strong> 29)<br />

6.8.1.7. Wenig Respekt in der Stadt<br />

Bevor nun auf das eben genannte „Du“-Wort eingegangen wird, welches ebenfalls, wie<br />

gerade angesprochen, in die Kategorie der Wertschät<strong>zu</strong>ng ein<strong>zu</strong>ordnen ist, werden noch<br />

weitere Aspekte, die <strong>zu</strong>m Thema Respekt gehören, dargestellt. Da<strong>zu</strong> gehört einmal die von<br />

den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen wahrgenommene Differenzierung Stadt <strong>–</strong> Land. Wie schon an<br />

anderer Stelle angesprochen wurde (siehe Kapitel 6.2.4), wurde eine derartige Unterscheidung<br />

im Umgang miteinander von den <strong>Jugend</strong>lichen nur vereinzelt wahrgenommen, was <strong>zu</strong>m einen<br />

natürlich auf deren Empfindung <strong>und</strong> Wahrnehmung, <strong>zu</strong>m anderen aber auch auf die Tatsache<br />

<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist, dass viele von ihnen bis dato nur mit Dienststellen in der Stadt Graz, aber<br />

nicht mit Inspektionen außerhalb von Graz <strong>zu</strong> tun haben. Sehr wohl einheitlich ist jedoch,<br />

dass sie alle innerhalb von Graz unterschiedliche „Lieblingswachzimmer“, wie sie diese<br />

teilweise nannten, haben. Darauf wurde allerdings bereits im Kapitel 6.4 eingegangen,<br />

weshalb hier auf dieses verwiesen werden darf. Somit <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong>r polizeilichen<br />

Wahrnehmung. Wie ebenfalls schon angedeutet wurde, sind sie der Meinung, dass der<br />

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