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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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sie ohnehin der Meinung ist, von der Bevölkerung nicht ausreichend Anerkennung <strong>zu</strong><br />

bekommen.<br />

Wie auch schon bei der Darstellung der <strong>Studie</strong>n über die Definitionsmacht der <strong>Polizei</strong> (im<br />

Drogenbereich) sind die hier zitierten Ergebnisse ebenfalls nicht unkritisch hin<strong>zu</strong>nehmen.<br />

Besonders die angewandten Methoden, die mit der Ausnahme Dionisios <strong>qualitative</strong>r<br />

Interviews <strong>–</strong> wobei auch hier kritisch an<strong>zu</strong>merken ist, ob fünf Interviews ausreichend sind, um<br />

Aussagen <strong>zu</strong> treffen, die wissenschaftlich als f<strong>und</strong>iert angenommen werden sollen <strong>–</strong> allesamt<br />

in der quantitativen Methodenlehre verankert sind <strong>und</strong> folglich aus meiner Sicht unzählige<br />

Nachteile gegenüber <strong>qualitative</strong>r Methoden aufweisen, wie beispielsweise die bewusste<br />

Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, etc. (siehe <strong>zu</strong> den Nachteilen der quantitativen im<br />

Vergleich <strong>zu</strong> den <strong>qualitative</strong>n Methoden beispielsweise Lamnek, 2005, S.6ff), dürfen in der<br />

Beurteilung der damit erzielten Ergebnisse nicht außer Acht gelassen werden. Somit muss an<br />

dieser Stelle eben der Hinweis gemacht werden, dass die oben gezeigten Aussagen zwar auf<br />

Basis quantitativer Kriterien Anspruch auf wissenschaftliche Gültigkeit haben werden, sehr<br />

wohl aber die Möglichkeit besteht, am „Ziel vorbei gemessen bzw. geschossen“ <strong>zu</strong> haben.<br />

Da eine ausführliche Diskussion der Vor- <strong>und</strong> Nachteile, Stärken <strong>und</strong> Schwächen der<br />

quantitativen <strong>und</strong> <strong>qualitative</strong>n Methodologien jedoch nicht Thema dieser Arbeit ist <strong>und</strong> an<br />

anderer Stelle, wie bereits gesagt, ausführlich nachgelesen werden kann, soll nun wieder in<br />

die Darstellung weiterer <strong>Studie</strong>n <strong>und</strong> Ergebnisse aus der Literatur <strong>zu</strong>m Thema Bild <strong>und</strong><br />

Einstellung der Bevölkerung <strong>zu</strong>r <strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong>rückgekehrt werden. Da<strong>zu</strong> ist auch Veronika<br />

Neumanns Dissertationsarbeit <strong>zu</strong> zählen, welche 2005 an der Karl-Franzens-Universität Graz<br />

am Institut für Volksk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Kulturanthropologie eingereicht wurde, <strong>und</strong> in der sie den<br />

Werdegang <strong>und</strong> die Veränderungen, auch hinsichtlich der Aufgaben, der Grazer <strong>Polizei</strong><br />

beschreibt. Von besonderer Bedeutung für die hier vorliegende Forschungsarbeit sind<br />

Auszüge aus dem dritten Kapitel der Dissertation. In diesem beleuchtet Neumann die<br />

öffentliche Meinung über die <strong>Polizei</strong>. Sich auf Oskar Meggeneder (1995) berufend schreibt<br />

sie, dass die Einstellung der Bürger <strong>zu</strong>r <strong>Polizei</strong> von drei Erlebniskategorien abhängt, „(…)<br />

nämlich von den Kontakten mit <strong>Polizei</strong>beamten in Ausübung ihres Dienstes, von privaten <strong>und</strong><br />

informellen Kontakten <strong>zu</strong> <strong>Polizei</strong>beamten <strong>und</strong> von Berichten über die <strong>Polizei</strong> in den Medien“<br />

(Meggeneder, 1995, S. 58, zitiert nach Neumann, 2006, S.65). Die persönliche Erfahrung <strong>und</strong><br />

Wahrnehmung jedes einzelnen, argumentiert sie Friedrich Jäger (1990, S. 215) <strong>zu</strong>folge weiter,<br />

kristallisiert somit ein Urteil <strong>und</strong> ein Bild über die Exekutive heraus. Dass dabei vereinzelt<br />

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