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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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jugendliche Sprache <strong>und</strong> den einen oder andern „Schmäh“ etwas ein, so wird dies von den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen, wie schon gesagt, sehr geschätzt. Ein <strong>Jugend</strong>licher, der über eine zivile<br />

<strong>Jugend</strong>schutzkontrolle vor der Schule berichtet, bringt dies wie folgt auf den Punkt:<br />

J: Der hot mi noch an Ausweis gfragt (.) wei i graucht hob. Er so, Bist sechzehn? (.) I so (.)<br />

VIELLEICHT (.) Sogt a, host an Ausweis, sog i, I glaub schun (.) Sogt a, Mogst ma denn<br />

vielleicht amoi zagn? Hob i gsogt, I zag ihnan den vielleicht, hob´n aussaghuit (heraus<br />

geholt), hot a gsogt, Passt, du bist, du derfst weiterrauchn (.) VIELLEICHT, do host dein<br />

Ausweis zruck (lacht).<br />

(Zitat aus Interview J06, Z1066 <strong>–</strong> 1071)<br />

Die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen versuchen also immer wieder, auf die <strong>Jugend</strong>lichen<br />

ein<strong>zu</strong>gehen, indem sie deren Sprache <strong>und</strong> Verhalten nicht negieren, sondern sich dieser auf<br />

eine gewisse Art <strong>und</strong> Weise anpassen. Dass es aus ihrer Sicht komisch oder gekünstelt wirken<br />

würde, wenn sie deren Sprache eins <strong>zu</strong> eins übernehmen würden, wurde besonders von den<br />

älteren Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen <strong>zu</strong>m Ausdruck gebracht. Folglich würden sie versuchen,<br />

einen lockeren Umgangston <strong>zu</strong> pflegen. Da<strong>zu</strong> ein sehr erfahrener Beamter:<br />

P: Wal´s afoch vielleicht leichter is miteina<strong>und</strong>a <strong>zu</strong> redn, oba (.) ahm (.) die <strong>Jugend</strong>, die<br />

Sproche der <strong>Jugend</strong> brauch i net näher definiern, net, auf de kaunn i in meim Olter net mehr<br />

eingehn <strong>und</strong> dadurch versucht ma an lockeren Ton aun<strong>zu</strong>schlogn.<br />

I: Mhm<br />

P: Dass i net unbedingt mit de Begriffe orbeit, wie de orbeitn, is kloar, oba i versuch einfoch, i<br />

bin in da HHH (Teil der Steiermark) aufglebt, dass i, dass i die UUU-Sproch (Ortsname-<br />

Sprache) a bissl, einigermoßn umibring net, <strong>und</strong> (.) des kummt aun. Also des versuchn bei uns<br />

einige, muass i a da<strong>zu</strong>a sogn, speziell die Öltaren sowieso, de, (.) de kennan goar kan a<strong>und</strong>an<br />

Umgaungston mehr, net. Oba des is momentan, es is leider in unserm Rejon, is es die, die (.)<br />

die Sproche die, wie kaunn man sogn, die (.) Umgaungssproche. Is a so.<br />

I: Mhm<br />

P: Und bei den <strong>Jugend</strong>lichen kummt sowos aun, net, wal wenn i heit vorbeifoahr, Griaß di,<br />

Servas, Wie gehts, Wos host gmocht (.) Wie gehts, wie gehts in da Schul <strong>und</strong> blablabla (.) Jo,<br />

scheiß Lehrarin <strong>und</strong> hin <strong>und</strong> her (.) daunn rest holt normal mit iahm <strong>und</strong> des is glaub i a des<br />

wos funktioniert.<br />

(Zitat aus Interview P05, Z956 <strong>–</strong> 1066)<br />

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