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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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6.5.2. Vertrauen in die Person<br />

Ein anderer Aspekt des Vertrauens, der aus dem Interaktionsverhalten zwischen den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen <strong>und</strong> der <strong>Polizei</strong> deutlich wird, wurde ebenfalls schon oben bei der Darstellung<br />

der Kategorie „Erfahrung“ erwähnt. Nämlich das Vertrauen, dass die einzelnen<br />

interagierenden Personen <strong>zu</strong>einander aufbauen. Auf der Seite der <strong>Jugend</strong>lichen setzt ein<br />

derartiges Vertrauensverhältnis <strong>zu</strong>mindest einen gewissen Grad an Bekanntschaft voraus. Das<br />

bedeutet, bevor man einem Polizisten oder einer Polizistin vertraut, muss man mit ihm oder<br />

mit ihr schon das eine oder andere Mal <strong>zu</strong> tun gehabt haben <strong>–</strong> <strong>und</strong> das auf eine Art <strong>und</strong> Weise,<br />

die als positiv in Erinnerung bleibt. Dabei geht es den <strong>Jugend</strong>lichen nicht so sehr darum, ob<br />

sie als Beschuldigte oder als Opfer mit dem oder der anderen Person <strong>zu</strong> tun gehabt haben,<br />

sondern mehr darum, wie mit ihm oder ihr umgegangen wurde. Gibt es also einen<br />

respektvollen Umgang miteinander <strong>–</strong> auf das Thema Respekt wird etwas später im Zuge der<br />

Darstellung der Kategorie „Wertschät<strong>zu</strong>ng“ (Kapitel 6.8) separat eingegangen <strong>–</strong> <strong>und</strong> das über<br />

mehrer Begegnungen hinweg, so lassen sich die <strong>Jugend</strong>lichen auf ein Vertrauensverhältnis<br />

ein. Dass dieses sodann nicht nur auf eine Person auf der <strong>Polizei</strong>inspektion beschränkt bleibt,<br />

sondern sogleich pauschal der gesamten Dienststelle <strong>zu</strong> Ehren kommt, zeigt sich an<br />

nachstehender Interviewpassage mit einem jugendlichen Mädchen:<br />

I: (..) Du host gsogt, Vatraun host (.) <strong>zu</strong> de in da ÜÜÜ (Name einer PI in Graz, die <strong>zu</strong>vor<br />

schon von I selbst genannt wurde)<br />

J: Mhm<br />

I: (...) Wos haßt des genau? Wie zagt si des oda wie äußert si des für di?<br />

J: (.) Jo, wenn i mit denan, wenn´s mi wos frogn, a redn kaunn drüba, wei bei maunkn kaunn i<br />

net re redn drüba hoit (..)<br />

I: Wos manst jetzt bei maunche?<br />

J: So wie do (.) in FFF (Ortsteil in Graz)<br />

I: (..) Mhm (.) <strong>und</strong> üba wos red´s dann?<br />

J: Wenn´s mi frogn üba mei Vergaungenheit<br />

I: Mhm (...) Und wa, warum host ebn <strong>zu</strong> de Vatraun <strong>und</strong> <strong>zu</strong> de do net?<br />

J: Wei i de no net so laung kenn.<br />

(Zitat aus Interview J04,Z593 <strong>–</strong> 613)<br />

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