Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

I: Wie, wie lauft do do (.) da Umgaung so ob?
P: Mhm (.) Is mituntaa WEIT schwieriga.
I: Mhm
P: Also, sprich, Respekt (..) sich zu VERSCHAFFN is mitunta schwieriga.
I: (.) Warum?
P: Jo, i hob üba des scho sehr vü nochgedocht söwa
I: Mhm
P: wal i eigentlich imma zu dem kumman bin, dass der Umgang der Polizei in, in Ländan, wo,
wo´s scho gravierend Probleme gebn hot, wo´s bürgakriegsähnliche Zuständ gebn hot und so
weita und so furt (.) ahm, eigentlich vü rigorosa is und vü brutala is als der in Österreich
I: Mhm
P: Und, wenn Jugendliche si (.) do in so klanen Bandn zusammentun, jo, und glaubn sie hom
mit dem Kleintschetschenien in Östarreich geschaffn, mit dem (.) Rechts ah (.) moß, wie sie
des richtig findn
I: Mhm
P: dann hom die meistn scho Erfohrungen im Umgaung mit da Polizei.
I: Mhm
P: Des haßt, sie kinnan si gewisse Dinge aussanemman und nemman si die a aussa, wei sie
wissn, do passIERTnet vü (.) Der greift mi net aun der Polizist (.), ja
I: mhm
P: sprich, der tut mir körperlich nix
I: Mhm
P: do kaunn i muadsfrech sein bis übahaupt wos passiert
I: Mh
P: und jo, daham, vielleicht da Mam, die Mama oda da Papa, die Mama waß eh net, wos
wirklich Sache is (.) und da Papa, jo, der findt des eh oke, und vor meine Freind steh i
natürlich a gro, groß do, wenn i mit an Polizistn AUNDRAH, unta Aunführungszeichn.
(Zitat aus Interview 1834 – 1896)
Sie, so wie auch viele ihrer Kollegen und Kolleginnen, sind also der Meinung, dass die
Jugendlichen mit Migrationshintergrund zwar sehr schlechte Erfahrungen mit der Polizei in
ihren Heimatländern gemacht haben, aber sehr wohl wüssten, dass die Polizei in Österreich
nicht so wäre. Dementsprechend hätten sie auch keine Angst gegenüber der Polizei. Diese
Sichtweise, wie in Kapitel 6.7 dargestellt, wird so auch von einem 19-Jährigen mit
226