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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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mehr im Datenmaterial entdeckt werden können“ (Kelle/Kluge, 1999, S. 45f., zitiert nach<br />

Lamnek, 2005, S 191).<br />

Dem soeben dargestellten Prinzip des theoretical samplings wurde in dieser Arbeit für die<br />

Durchführung der Interviews gefolgt. Das bedeutet, dass bereits parallel <strong>zu</strong> den Interviews<br />

erste Auswertungen durchgeführt wurden, woraus sich sodann ableiten ließ, welche weiteren<br />

Gesprächspartner <strong>und</strong> -partnerinnen „benötigt“ wurden. Dies war besonders für die<br />

Einschränkung der „Stichprobe“ entscheidend. Es wurde ja gezeigt, dass das Forschungsfeld<br />

ex ante nicht abgrenzbar war (siehe oben). Besonders bei den <strong>Jugend</strong>lichen <strong>und</strong> Kindern<br />

schien dies überhaupt nicht möglich <strong>zu</strong> sein. Weder über Alter, noch über soziale Herkunft,<br />

noch über das Geschlecht, noch über sonstige Merkmale. Auch bei den Beamten <strong>und</strong><br />

Beamtinnen stellte sich am Beginn dieser Arbeit die Frage, ob nur uniformierte, oder auch in<br />

Zivil bekleidete Polizistinnen <strong>und</strong> Polizisten interviewt werden sollten, aber auch inwieweit<br />

hier die Geschlechter- oder Altersunterscheidung eine Rolle spielen könnte oder würde. Doch<br />

all diese Dinge klärten sich sehr bald <strong>und</strong> führten letztendlich <strong>zu</strong> dem Punkt, der oben als<br />

theoretische Sättigung bezeichnet wurde.<br />

5.4. Zugang <strong>zu</strong>m Feld<br />

Den Ausgangspunkt der Interviewphase markierten meine persönlichen Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Bekanntschaften sowohl <strong>zu</strong>r <strong>Polizei</strong> als auch <strong>zu</strong> <strong>Jugend</strong>lichen. Ich habe bereits erwähnt, dass<br />

ich Betreuer von <strong>Jugend</strong>lichen in Problemlagen bin. Diese Problemlagen implizieren teilweise<br />

auch Begegnungen der <strong>Jugend</strong>lichen mit der <strong>Polizei</strong>. Somit war es klar, dass mein erstes<br />

Interview, das ich als Testinterview geplant hatte, mit einem bzw. einer solchen <strong>Jugend</strong>lichen<br />

sein würde, die von Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen der Einrichtung betreut wurde bzw. wird, in<br />

der ich selbst tätig bin. Lamnek (1993, S. 66) <strong>und</strong> Reinders (2005, S. 147) folgend trat ich<br />

dabei an einen <strong>Jugend</strong>lichen heran, mit dem ich selbst lediglich erst einmal kurz im Sinne<br />

einer gegenseitigen Vorstellung Kontakt gehabt, aber sonst nichts weiter <strong>zu</strong> tun hatte <strong>–</strong> der in<br />

meinen Augen also kein Bekannter war. Der 17-Jährige willigte sofort ein mit mir ein<br />

Interview <strong>zu</strong> machen. Wie gesagt, führte ich dieses erste Gespräch als Testinterview durch.<br />

Das bedeutet, dass die Aussagen aus diesem Gespräch nicht direkt in die Arbeit eingingen, sie<br />

aber transkribiert <strong>und</strong> ausgewertet wurden, mir ein sehr breites Spektrum von Themen <strong>und</strong><br />

Inhalten eröffneten <strong>–</strong> den Stein also ins Rollen brachten <strong>–</strong> <strong>und</strong> mir auch dabei halfen, mich an<br />

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