Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

Migrationshintergrund geteilt, der eben meint, dass er die Polizei mit Kalaschnikows und
scharfen Hunden, aber nicht in Streifenwagen, so wie in Österreich, kennt. Somit hätte er
auch keine Angst bzw. nicht wirklich großen Respekt vor der Polizei. Und vor den Frauen
schon gar nicht (Zitat aus Interview J12, Z501 – 511), denn diese wären körperlich viel zu
schwach, um tatsächlich etwas ausrichten zu können. Nachdem die Aussagen dieses 19-
Jährigen aber nicht in die Kategorienbildung miteinbezogen wurden, wie bereits dargestellt,
sondern nur abrundend erwähnt werden soll, wird diese Sichtweise, allerdings von einem
anderen Jugendlichen, der ebenfalls einen Migrationshintergrund aufweist, nun anhand des
nachstehenden Zitats deutlich gemacht:
I: (..) Host du, mit Polizistinnen host jo a scho z´tuan ghobt, host gsogt
J: JO
I: Wie (.) wie sand de?
J: Waß net, vor denan hob i net so (.) an groaßn Respekt wie vor die (.) Hawara.
I: (..) Wieso?
J: I waß net (.) Frau ebn.
I: (..) (.schmunzelt kurz)
J: Wahrscheinlich am Kroft, I hob ka Ahnung
I: (..) Wie, wie
J: (unterbrechend) Zum Beispü a poar, a poar Polizistinnen, de hobn ka schlecht Figur und so,
do, do denk i ma, Oida (.) so a Polizistin war scho wos Feines.
I: Aha (lacht)
J: Na echt (lacht auch kurz) I hob do immer vull coole Gedankn.
I: Mhm
J: (ein Satz, der nicht verständlich ist, zu undeutlich gesprochen) und dann drah i mi um (.) Jo,
(.) Polizistinnen sand aundas als Männer. (.) Wos sui´n de mit Männer, de sand oarm (arm).
(Zitat aus Interview J11, Z963 – 994)
Es zeigt sich hier anhand von Aussagen, wie beispielsweise „ so a Polizistin war scho wos
Feines“, etc., dass einige der Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Beamtinnen eher als
Sexualobjekt wahrnehmen, als sie als die Verkörperung der staatlichen Autorität
anzuerkennen. Zwar wurde dies so von den interviewten Polzisitinnen nicht ausgesprochen,
allerdings merkten auch sie an, dass man mit diesen Jugendlichen anders umzugehen habe –
nämlich schärfer und/oder strenger, um den für sie notwendigen Respekt zu erlangen. Diesen
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