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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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6.1.3. Lästig, mündig <strong>und</strong> „gut“ informiert<br />

Weiters haben die <strong>Jugend</strong>lichen das Gefühl, so wie es die soeben zitierte 17-Jährige<br />

<strong>Jugend</strong>liche auch angesprochen hat, dass die <strong>Polizei</strong> lästig ist. Diese nämlich kontrolliere sie<br />

ständig <strong>und</strong> hindere sie „am Scheiße bauen“ (Zitat aus Interview J11, Z536), wie es ein<br />

<strong>Jugend</strong>licher auf den Punkt gebracht hat. Aus dem anderen Blickwinkel <strong>–</strong> eben aus dem der<br />

<strong>Polizei</strong> <strong>–</strong> wird dies exakt gleich gesehen. Die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen gehen davon aus, dass<br />

die <strong>Jugend</strong>lichen ihre Grenzen austesten möchten, sie ihnen dabei in die Quere kommen<br />

(müssen) <strong>und</strong> die <strong>Jugend</strong>lichen dies in der Folge als lästig empfinden. <strong>Eine</strong> weitere<br />

Wahrnehmung der Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen ist ein „mündiger werden“ der jungen<br />

Menschen. Mit anderen Worten, die <strong>Jugend</strong> von heute würde sich eben nicht mehr alles von<br />

der <strong>Polizei</strong> gefallen lassen, da sie eben glaubten, bestens über ihre Rechte Bescheid <strong>zu</strong> wissen.<br />

Sehr oft jedoch, so die Sicht der <strong>Polizei</strong>, stellt sich sodann bei z.B. Einvernahmen heraus, dass<br />

dem ganz <strong>und</strong> gar nicht so ist:<br />

P: Die <strong>Jugend</strong>lichn, de <strong>zu</strong>m Teil bei mir sand, die wissn, okay, es gibt a <strong>Polizei</strong>, in der Regl<br />

wissn´s, dass a Verkehrspolizei gibt <strong>und</strong> an Polizistn am PPP (öffentlicher Ort in Graz) oder<br />

am ZZZ (weiterer öffentlicher Ort in Graz), oba sie wissn über des genau Prozedere nicht<br />

Bescheid. <strong>Jugend</strong>liche sand heute allwissend auf der anen Seite, informiern si über Gott <strong>und</strong><br />

die Wöt im Internet <strong>und</strong> lesen a tausend Seitn, wie ma mit da <strong>Polizei</strong> umgehn muass, (.) aber<br />

wenn sie dann bei mir im Büro sand, kummt ma drauf, dass sie eigentlich GAR nichts wissn.<br />

Und des is kein Vorwurf, sondern des IS HOIT ANFOCH SO, net. (.) Die Transparenz is <strong>zu</strong>m<br />

Teil gegeben, durch des Internet <strong>und</strong> durch die Kommunikation der <strong>Jugend</strong>lichn<br />

untrana<strong>und</strong>er, oba wenn sie dann wirklich vor einem im Büro sitzn, kummt ma drauf, dass des<br />

(.) vü Wissn is, des sie si angeeignet hobn, oba im Gr<strong>und</strong> genommen gehts darum, dass wir<br />

dann (nächstes Wort nicht verständlich) redn <strong>und</strong> a Straftat auf<strong>zu</strong>klärn hobn. Und (.) wenn im<br />

Internet h<strong>und</strong>ert Moi drinnen steht (.) Sprich nicht mit der <strong>Polizei</strong>, die will nur dein (.) (macht<br />

mit den Fingern Anführungsstriche in der Luft) BÖSES, dann obliegt des hoit MIR, als<br />

Beamtn (.), den <strong>Jugend</strong>lichn davon <strong>zu</strong> überzeugn, dass i überhaupt nix böses von ihr wü<br />

sondern wenn (.) dann da (.) DEALER oder sunst irgendwer, ein Feind, i bin net sei Feind (.)<br />

<strong>und</strong> i informier´n dann eindeutig über die Gesetzeslage.<br />

(Zitat aus Interview P06, Z513 <strong>–</strong> 531).<br />

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