11.01.2015 Aufrufe

Politische Innovation und Verfassungsreform - Badac

Politische Innovation und Verfassungsreform - Badac

Politische Innovation und Verfassungsreform - Badac

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

19<br />

ERSTER TEIL<br />

Die Wahlen-Kommission<br />

Die schweizerische Regierung setzte am 16. Mai 1967 eine Kommission ein <strong>und</strong><br />

beauftragte sie mit Vorbereitungsarbeiten für eine Totalrevision der B<strong>und</strong>esverfassung.<br />

Motionen des freisinnigen Ständerates Karl Obrecht <strong>und</strong> des liberalen<br />

Nationalrates Peter Dürrenmatt hatten die Kommissionsbildung angeregt <strong>und</strong> die<br />

Unterstützung von Parlament <strong>und</strong> Regierung gef<strong>und</strong>en. 2 Die Kommission, die unter<br />

dem Vorsitz des früheren B<strong>und</strong>esrates Friedrich Traugott Wahlen 3 stand, wird im<br />

folgenden kurz „Wahlen-Kommission“ genannt. Sie setzte sich zuerst aus 9, später<br />

aus 10 Mitgliedern zusammen. 4<br />

Die Kommission arbeitete vorerst einen Fragenkatalog mit r<strong>und</strong> 100 Fragen 5 aus<br />

<strong>und</strong> lud die Kantone, die politischen Parteien sowie die Universitäten des Landes zu<br />

dessen Beantwortung ein. Weitere Organisationen wurden zur Stellungnahme ermuntert;<br />

überhaupt sollte es jedermann freistehen, sich zu den Fragen zu äussern.<br />

– 1970 publizierte die Kommission in einem vierbändigen, 2200 Seiten starken<br />

Dokument in extenso 54 Stellungnahmen sowie einzelne Vorschläge aus zusätzlichen<br />

Eingaben. Etwas später erschien ein Registerband, <strong>und</strong> im September 1973<br />

legte die Kommission anlässlich einer Pressekonferenz ihren 780seitigen Schlussbericht<br />

vor. 6<br />

Von Anfang an war vorgesehen, dass die Wahlen-Kommission, um 10 bis 20 Mitglieder<br />

erweitert, ihre Vorbereitungen für eine Totalrevision der B<strong>und</strong>es-<br />

2 Die Motionen, deren Begründung sowie die Stellungnahmen der Regierung sind abgedruckt in: Karl<br />

Obrecht/Peter Dürrenmatt/Ludwig von Moos, Motionen zur Totalrevision der B<strong>und</strong>esverfassung – Antworten<br />

des B<strong>und</strong>esrates, Bern 1967<br />

3 Nach „Who’s Who in Switzerland 1970/71“ (Nagel Publishers Inc., Geneva, 1970) wurde F. T. Wahlen<br />

1899 geboren <strong>und</strong> promovierte an der ETH in Zürich zum Ingenieur Agronom <strong>und</strong> zum Dr. sc. techn.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges war er verantwortlich für die Lebensmittelversorgung der Schweiz<br />

<strong>und</strong> verfasste den Wahlen-Plan, der die Selbstversorgung des Landes mit Lebensmitteln sicherstellen<br />

sollte. 1942–49 Mitglied des Ständerates. 1943 Professor für Agronomie an der ETH. 1949–57 Direktor<br />

der Landwirtschaftsabteilung des B<strong>und</strong>es. 1957–58 stellvertretender Generaldirektor der FAO in Rom.<br />

1958-65 Mitglied des B<strong>und</strong>esrates, 1961 B<strong>und</strong>espräsident. Wahlen ist Inhaber von vier Ehrendoktortiteln<br />

<strong>und</strong> des Marcel-Benoist-Preises. Überdies ist er Mitglied der Königl. Akademie von Schweden <strong>und</strong><br />

der Akademie von Bordeaux.<br />

4 Mitglieder der Kommission: Dr. Alessandro Crespi, Consulente giuridico del Consiglio di Stato,GiubiascoTI;<br />

Dr. Louis Guisan, Ständerat, Lausanne; Dr. Harald Huber, B<strong>und</strong>esrichter, Lausanne;<br />

Prof. Dr. Hans Huber, Muri BE; Prof. Dr. Max Imboden, Nationalrat, Riehen BS; Fräulein Josi Meier, lic.<br />

iur., Rechtsanwalt, Luzern; Rene Meylan, lic. iur., Rechtsanwalt, Neuenburg; Dr. Hans Stadler, Staatsschreiber,<br />

St. Gallen; Dr. Walter Kern, Vizedirektor der Eidg. Justizabteilung. Nach dem Tode von Professor<br />

Imboden im Frühjahr 1969 traten die Herren Prof. Dr. Kurt Eichenberger, Universität Basel, <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Otto K. Kaufmann, B<strong>und</strong>esrichter, Lausanne, der Kommission bei. Als Sekretär der Kommission<br />

amtierte Fürsprecher Samuel Burkhardt, Bern. – Nähere Angaben über die Kommissionsmitglieder<br />

siehe unten Seite 78–80<br />

5 Der Fragenkatalog der Wahlen-Kommission befindet sich im Annex dieses Buches.<br />

6 Arbeitsgruppe für die Vorbereitung einer Totalrevision der B<strong>und</strong>esverfassung, Antworten auf die Fragen<br />

der Arbeitsgruppe, Band I: Kantone, Bd. II: Parteien, Bd. III: Universitäten, Bd. IV: Varia (im folgenden<br />

zitiert als „Antworten I, II; III, IV“), Bd. V: Systematisches Register (zitiert als „Register“), Bd. VI:<br />

Schlussbericht der Arbeitsgruppe („Schlussbericht“, abgekürzt „SB“). – Bei den Verweisungen auf Stellungnahmen<br />

der Befragten zu den einzelnen Punkten werden nicht die fraglichen Bände <strong>und</strong> Seitenzahlen<br />

zitiert, sondern die Abkürzungsregeln des Registerbandes übernommen. Siehe Abkürzungsverzeichnis.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!