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Politische Innovation und Verfassungsreform - Badac

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stärksten Kantone je eine Untersuchungsgruppe. (Zur ersten Gruppe gehören die<br />

Kantone Uri, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden, Glarus, Zug, Obwalden<br />

<strong>und</strong> Nidwaiden, die zusammen nur zirka 4 % des Sozialprodukts erbringen;<br />

die zweite Gruppe umfasst die Kantone Zürich, Bern, Waadt, Aargau, Genf, Basel-<br />

Stadt <strong>und</strong> St. Gallen, welche zusammen mehr als zwei Drittel des schweizerischen<br />

Bruttosozialprodukts leisten. 5 ) Eine weitere Untersuchungsgruppe bildeten die drei<br />

ausschliesslich französisch-sprachigen Kantone Neuenburg, Waadt <strong>und</strong> Genf, um<br />

abzutasten, ob der Sprachenfaktor relevant sein könnte.<br />

Die Stellungnahmen der Testgruppen in den folgenden 15 Bereichen wurden untersucht:<br />

1. Institutionen der „direkten Demokratie“<br />

2. Einbürgerung von Ausländern<br />

3. Stimmfähigkeitsalter<br />

4. Beziehungen zwischen Staat <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

5. Finanzverfassung des B<strong>und</strong>es<br />

6. Planung durch den B<strong>und</strong><br />

7. Kompetenzverteilung zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen<br />

8. Zweikammersystem<br />

9. Zusammensetzung des Ständerates<br />

10. Wahlrecht<br />

11. Berufsparlament<br />

12. Beziehungen zwischen Regierung <strong>und</strong> Parlament<br />

13. Kollegialitätsprinzip in der Regierung<br />

14. Anzahl der B<strong>und</strong>esräte<br />

15. Rolle des B<strong>und</strong>espräsidenten<br />

Jede Stellungnahme zu einem Bereich wurde entweder als „Befürwortung des Status<br />

quo“, „Eintreten für eine gemässigte Neuerung“ oder „Eintreten für eine eher<br />

radikale Neuerung“ eingestuft.<br />

Die einzelnen Operationalisierungen <strong>und</strong> Einstufungsprobleme sollen hier nicht<br />

wiedergegeben werden. Vielmehr seien gleich die Resultate angeführt. Bei den<br />

Regierungsparteien ergab sich folgende Rangordnung, wobei Rang 1 die geringste<br />

<strong>Innovation</strong>sneigung markiert.<br />

Rang 1: BGB-Partei<br />

Rang 2: Freisinnig-demokratische Partei<br />

Rang 3: Sozialdemokratische Partei <strong>und</strong> CVP<br />

Die SPS <strong>und</strong> die CVP unterschieden sich derart wenig in ihrer <strong>Innovation</strong>sneigung,<br />

dass die Einteilung in den gleichen Rang angezeigt erschien. Bei Ein-bezug sämtlicher<br />

untersuchter Vernehmlassungsgruppen ergab sich folgende Rangordnung<br />

(Rang 1 = geringste <strong>Innovation</strong>sneigung):<br />

Rang 1: die 3 französisch-sprachigen Kantone<br />

Rang 2: die 7 wirtschaftlich stärksten Kantone<br />

die 7 wirtschaftlich schwächsten Kantone<br />

Rang 3: die 4 Regierungsparteien<br />

Rang 4: der Landesring der Unabhängigen<br />

5 Gaston Gaudard, „Les disparités économiques entre cantons“, Civitas, 24. Jg., Januar 1969, S. 393-<br />

400.

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