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Longueville nach Münster, damit diese Kommission einheitlich nach außen<br />

auftreten konnte. Die Friedensverhandlungen begannen endlich im April<br />

1644. Aber der Krieg in und um die Pfalz ging weiter. Philippsburg wurde<br />

umkämpft, Worms, Oppenheim und Mainz wurden eingenommen und zu<br />

franz. Garnisonen gemacht. Ende September wurden Landau →<br />

Neustadt→ Mannheim → und andere Plätze besetzt. Die pfälzische &<br />

rheinhessische Bevölkerung hatte finanziell und materiell schwer zu leiden.<br />

Turenne bzw. der Duc d´Enguien konnte 1644 Frankenthal nicht<br />

einnehmen. 1646 versuchte er es nochmals vergeblich. Eigentlich war die<br />

ganze Pfalz franz. besetzt außer Frankenthal. Die Spanier unter ihrem<br />

Kommandanten Frangipani, die seit 1635 Frankenthal besetzt gehalten<br />

hatten. 175 verteidigten sich erfolgreich Dies war eine spanische Insel im<br />

franz. Meer.<br />

1648: Nach vielen getrennten Verhandlungen der Österreichischen<br />

Botschafter mit Frankreich in Münster sowie mit den Schweden und seinen<br />

Verbündeten in Osnabrück unterzeichneten die Kriegsparteien am<br />

24.10.1648 den Friedensvertrag von Westfalen. Frankreich behielt das, was<br />

es sich im Krieg unter Turenne mit einem hohen Blutzoll und fast einem<br />

Staatsbankrott erkämpft hatte. Es bekam das österreichische Elsaß, Breisach,<br />

den Sundgau. Für die franz. Regierung war die Festung Philippsburg mit<br />

dem leichten Rheinübergang besonders wichtig.<br />

4.16. Was regelte der Friedensvertrag?<br />

An den Friedensverhandlungen in Osnabrück nahm ab Januar 1646 Dr. Jonas<br />

Meisterlin als Botschafter (Legat) teil. Er war Kanzler der Kurpfalz und trat dort<br />

im Namen des Pfalzgrafen Ludwig Philipp auf. Dr. Meisterlin stammte aus<br />

Obermoschel, in 2006 die kleinste Stadt von Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der<br />

gegebenen Möglichkeiten holte er für die Kurpfalz das Best Mögliche heraus. Er<br />

erreichte folgendes<br />

Die Schweden erhielten für die Versorgung ihrer Truppen 24.000 Gulden,<br />

wovon auf Kaiserslautern 2.000 entfielen. Albisheim musste 1649 laut<br />

Schreiben im Archiv der VG Göllheim 240 Gulden aufbringen.<br />

Die Oberpfalz fiel an Bayern. Dafür erhielt die „Unterpfalz“ (Kurpfalz) die<br />

achte Kurwürde, die damals neu geschaffen wurde<br />

Neuer Kurfürst wurde der Carl Ludwig (* 22.12.1617, † 29.8.1680) Sohn<br />

des gescheiterten Kurfürsten Friedrich V. Dies setzten sowohl die Franzosen<br />

als auch die Schweden durch.<br />

175 ) Da Frankenthal im Vertrag von Münster nicht einbezogen worden war, blieb dort die spanische<br />

Besatzung. Nach zähen Verhandlungen in Nürnberg versprach Spanien gegen eine Geldzahlung<br />

Frankenthal und Besancon zu räumen. Am 3.5.1652 verließen 1.000 Soldaten mit ihren 4.000<br />

Angehörigen mit einer riesigen Beute Frankenthal. Der Kommandant Frangipani soll vor dem Tor<br />

die Erde geküsst haben und darauf einen Trunk auf das Wohl des Kaisers getan haben. (Quelle:<br />

Volkmar Christmann, 425 Jahre Frankenthal, März 2003, S. 35)<br />

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