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Otterbach. Zwar grüßten ihn die Erlenbacher und Otterberger freundlich, sie<br />

schwenkten ihre Hüte, dies konnte aber nicht ihre offensichtlichen,<br />

wirtschaftlichen Probleme verbergen. Gleich in Lautern zurückgekommen,<br />

veranlasste Napoleon, dass 100 starke Schafböcke in die Kantone Lautern,<br />

Otterberg, Wolfstein geliefert wurden. 1818 war Franz Closett 410 Schäfer auf dem<br />

Gersweilerhof, verheiratet mit Catharina Mietreich<br />

Die Schafsmilch enthält wesentlich mehr Butter- und Käseanteile wie die<br />

Kuhmilch. Allerdings rentiert sich das Melken erst, wenn das Lamm entwöhnt ist.<br />

Ein guter Trick der Ackerdüngung war, wenn man die Schafe auf engem Raum<br />

auf einem Acker oder auch im Reichswald eingepfercht hielt.<br />

8.12. Wieder von Waldrechten & Streit darum<br />

Die heutige Erlenbacher Gemarkung besteht aus dem ehemaligen Dorf Erlenbach<br />

und des im Reichswald gelegenen Hofes Gersweiler Hof. Daraus resultieren<br />

unterschiedliche Rechte. Erlenbach hat seinen eigenen Wald, der allen Bürgern<br />

gehört. Die Bewohner des Gersweilerhofes dagegen genießen über ihren eigenen<br />

Wald hinaus alte, zugesicherte Rechte, die von allen deutschen Königen und<br />

Kaisern bestätigt wurde. Die Kurpfalz als Rechtsnachfolger trat in die rechtlichen<br />

Fußstapfen der Kaiser und musste deshalb auch deren Rechte und<br />

Beschränkungen akzeptieren. Aber immer wieder gab es handfesten Streit, aber<br />

auch Vergleiche 411 , wie wir aus dem Schreiben des Präfekten Rudler aus dem Jahr<br />

1806 ablesen.<br />

1336, so steht es im Urteil des Präfekten Rudler, Johann Keiper hat das Jahr 1334<br />

ermittelt. Der Reichsschultheiß von Kaiserslautern Nicolaus von Kindenheim<br />

entschied vor dem Königsgericht vor sechs Burgmannen, vor dem Bürgermeister<br />

samt acht Ratsherren und vor den Königsförstern die Streitsache zwischen der<br />

Gräfin von Sponheim und den beiden Klöstern Otterberg zu dem zu Lautern<br />

wegen der Gerichte in den zwei Dörfern Erlenbach und Morlautern. Es wurde<br />

entschieden, dass die Gerichtsbarkeit in Erlenbach dem Zisterzienser Kloster<br />

Otterberg zugesprochen wurde. Morlautern aber dem vom Kaiser Friedrich I<br />

gegründeten Prämonstratenser Propstei Lautern gehört. Bereits 1391 folgte laut<br />

dem Urteil von 1806 der nächste Streit<br />

1417: Donnerstag nach Allerheiligen war Kurfürst Ludwig in Kaiserslautern. Er<br />

entschied bezüglich der Schweinemast: „gibt es Eicheln oder Buchenmastung im<br />

Reichswald, so mag ein jeder, sey er aus Lautern oder aus den drei Kirchspielen<br />

Ramstein, Weilerbach und Steinwenden und was dazu gehört, seine Schweine<br />

drei Tag vor und nach Michaelis (29. September) in den Wald treiben, jedoch<br />

ohne dass sie Schaden tun und müsse dann von einem selbst gezogenem oder<br />

gekauften Schwein, das im Haus geschlachtet werde, drei alte Heller, von einem<br />

anderen, das er verkauft 13 Währungs- oder gute Heller entrichten 412 :<br />

410 ) Geburtsakt N° 14 aus 1818 im Stadtarchiv KLUDWIG * 13.9.1818 Maria Angelica Closett.<br />

Anzeigende Personen waren Cherdron, Franz 68 Metzger & Karl Welker, 45, Schuhmacher,<br />

beide von Otterberg<br />

411 ) Akt des Stadtarchivs Kaiserslautern, a VII 174<br />

412 ) Johann Keiper, Der Reichswald bei Kaiserslautern, Kaiserslautern, 1895, S. 60

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