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und Blechen hinein und holte das letzte trockene Blatt als Spreu für seine Ziege<br />

oder das im Keller stehende Hausschwein heraus. Nichts blieb liegen. Sämtliche<br />

Hutzeln, Ästchen, einfach alles verschwand letzten Endes im Küchenherd. Der<br />

Wald war gekehrt und wirkte wie geleckt. Der Wald hatte keine Chance sich zu<br />

regenerieren, geschweige denn Humus zu bilden. 1932 verbot die zuständige<br />

Otterberger Forstverwaltung die weitere Entleerung, wie sie unten abgedruckt ist.<br />

Die Nazis hatten ihre Lehren aus den Ernährungskrisen des Ersten Weltkrieges<br />

gezogen und alles Notwendige vorbereitet. Zudem waren sie vom Wettergott<br />

gnädig unterstützt worden. Das Frühjahr und der Sommer 1943 bescherte die bis<br />

dahin zweitbeste Ernte des 20. Jahrhunderts. Die allgemeine Hungersnot setzte<br />

erst nach dem Krieg ein. Denn es fehlte an Saatgut und Dünger. Dazu kamen die<br />

extrem trockenen Sommer von 1945 und 1946.<br />

12.7. Die Rückkehr der Kriegsgefangenen<br />

Im September und Oktober 1945 kamen 25 ehemalige Erlenbacher<br />

Kriegsgefangene zurück. Allerdings trugen sie Zivilkleidung. Sie mussten an<br />

Eides statt erklären, dass sie ohne Uniform entlassen worden wären. Sie werden<br />

wohl froh gewesen sein, als sie in Zivilkleidern die Heimreise antreten durften.<br />

Die Reaktion des Bürgermeisteramtes ist aus heutiger Sicht unverständlich. Die<br />

Liste enthält auch drei Erlenbacher Mädchen, die als Wehrmachtshelferinnen in<br />

Gefangenschaft kamen. Darunter ist Helene Marky, die später als > s Milch<br />

Helen< lange Zeit in Erlenbach Dienst tat.<br />

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