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jeder, sey er aus Lautern oder aus den drei Kirchspielen Ramstein, Weilerbach<br />

und Steinwenden und was dazu gehört, seine Schweine drei Tag vor und nach<br />

Michaelis (29. September) in den Wald treiben, jedoch ohne dass sie Schaden tun<br />

und müsse dann von einem selbst gezogenem oder gekauften Schwein, das im<br />

Haus geschlachtet werde, drei alte Heller, von einem anderen, das er verkauft 13<br />

Währungs- oder gute Heller entrichten 26 :<br />

1437: Gerhard Kaller sah bereits für dieses Jahr die finanziellen Verhältnisse des<br />

Klosters als zerrüttet an. Dennoch gelang es nochmals dem Klostervorstand für<br />

den Kauf eines Gutes in Erlenbach 16 ½ Pfund Heller aufzubringen (Kaller,<br />

Band I. S. 105). Es ist die Regierungszeit des fünften Kurfürsten Ludwig IV.<br />

(1436 – 1449), die wie jede Zeit von innenpolitischen und außenpolitischen<br />

blutigen Fehden und Kriegen bestimmt war.<br />

25.5.1444 Seit langem schwelte schon der Konflikt zwischen dem Abt Conrad<br />

von Otterberg und dem Propst Johann German von Lautern. Es ging um die<br />

Gemarkungsgrenzen zwischen Morlautern und Erlenbach. Beide Seiten stritten<br />

darum, ob die Grenzsteine richtig säßen. Der Propst konnte durch den Lehensbrief<br />

vom 23.1.1339 und den Revers vom 8.11.1427 seine Morlauterer Ansprüche<br />

beweisen. Demnach stand KL ¼ und dem Kloster Otterberg ¾ des Frucht- und<br />

des kleinen Zehnten zu. 1601: der Zehnte zu Erlenbach auf der einen Seite (der<br />

Welchental-er genannt), fällt zum vierten Teil ins Stift Lautern, die übrigen drei<br />

Teile dem Kloster Otterberg. Auf der anderen Seite, der Gersweiler Zehnte<br />

genannt, fällt ganz und gar in die Pflegschaft Otterberg.<br />

1444: Der Französische König war auf dem Kriegszug und bedrohte die<br />

westlichen Teile des Deutschen Reiches. Die reichsfreie und mächtige Stadt<br />

Frankfurt war sehr besorgt und schrieb den Bürgermeister und den Rat der Stadt<br />

Lauterns an und bat um Informationen. Am Mittwoch den 23. September 1444<br />

antwortete der Stadtschreiber Wilhelm im Auftrag und Namens des<br />

Bürgermeisters und des KL Stadtrates. Er schreibt: „Ihr lieben Freunde, wir haben<br />

vernommen, dass der König von Frankreich mit großer Menge (Soldaten) im<br />

Lande von Lothringen, Nancy, Marsal und Dieuze liegt. Uns ereilten treffliche<br />

und große Warnungen, dass er willens sei, uns mit Krieg zu überziehen. Und dass<br />

dieses Volk weder Kirchen, noch Klausen, geistliche oder weltliche Personen,<br />

Frauen oder Mädchen verschonten“. Und unser Herr Friedrich von Flörsheim,<br />

Ritter und unser Amtmann sagte, er sei von unserem Gnädigen Herrn, dem<br />

Herzog Ludwig, Pfalzgraf beschieden worden, zum König von Frankreich zu<br />

reiten, um Informationen über seine Absichten zu erhalten.. (Urkunde 617,<br />

Urkundenbuch der Stadt KL, 1998, S. 458 ff, basierend auf Frankfurter Original<br />

Unterlagen).<br />

1.10. Schlacht von 1455 & Gerichtsreform von 1467<br />

1455 Die außenpolitischen Streitigkeiten wechselten sich mit Kriegen und<br />

Fehden in der Pfalz ab, die natürlich die armen Schlucker an den Rand ihrer<br />

Existenz drängten. Im Fehdebrief Friedrichs des Siegreichen an Herzog<br />

Ludwig den Schwarzen vom 3.7.1455 nennt der Kurfürst den Schaden, den die<br />

Zweibrücker um Lautern angerichtet hatten. „Eickhart Arzt berichtet aus dem<br />

Krieg des Kurfürsten Friedrich I. des Siegreichen gegen Herzog Ludwig den<br />

26 ) Johann Keiper, Der Reichswald bei Kaiserslautern, Kaiserslautern, 1895, S. 60<br />

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