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standen auf der Tagesordnung, denn Friedrich Pfaff wollte in die zweite Reihe<br />

treten. Die Versammlung wählte ihn zum Kassierer, ob dies tatsächlich weniger<br />

Arbeit machte? Vorsitzende in 1933 waren Philipp Sokoli, der nur wenige<br />

Wochen dran war. Die Nazis enthoben ihn ruckzuck am 15.4.1933 seines Amtes,<br />

nachdem ihm der Bürgermeister Karl Hollstein angeblich kommunistische<br />

Neigungen nachgesagt hatte. Seinen Job übernahm der linientreue Fritz H.<br />

1933: 30. Januar, weit weg in Berlin Hindenburg ernannte Hitler zum<br />

Reichskanzler. Abends gab es einen feierlichen Fackelzug durch Erlenbach, der<br />

für viele Hoffnungen aus dem Elend der Arbeitslosigkeit, für ein besseres Leben<br />

stand. .Aber es kam anders als erwartet. Die Nazis übernahmen die Macht. Zum<br />

Teil still und leiste, aber auch mit Gewalt.<br />

16. April: „Der Herr Bezirkskommissar löste den Verein (FCE) auf“ Nach<br />

Umbildung mit der nationalen Bewegung wurde die Vereinstätigkeit am 27.<br />

April im Benehmen mit dem Herrn Bezirkskommissar wieder aufgenommen.<br />

Vorher änderten sie die Satzung.“! Und der neue Verein bekam einen neuen<br />

Vorstand „Der Wehrsport wurde dem neuen Verein angegliedert“, der zwar<br />

noch FCE hieß, aber jetzt ein anderer Verein war.<br />

30. April: es fand ein Wettspiel gegen Münchweiler statt. Bei dieser Gelegenheit<br />

richtete der neue 1. Vorsitzende Fritz Hermann einige Worte an die Spieler. Er<br />

sagte, „ein neuer Geist sei in den Verein eingezogen und schloss seine Rede mit<br />

einem dreifachen >Sieg Heil< auf unseren Volkskanzler Herrn Adolf Hitler“.<br />

1. Mai: Am Tag der Arbeit beteiligte sich der Verein an der Kundgebung im<br />

Rahmen der Ortsgruppenleitung der NSDAP mit 30 Mitgliedern. Nachmittags<br />

spielte die 1. Mannschaft gegen Otterbach. Die Eintrittsgelder gingen zu Gunsten<br />

der Adolf Hitler Stiftung.<br />

6. Mai: Wieder war Generalversammlung. Der regimetreue Vorsitzende Fritz H.<br />

erklärte, der Verein stünde geschlossen hinter der Regierung. Außerdem wurde<br />

die Satzung dahin gehend verschärft, dass austretende Mitglieder mit einer<br />

Geldstrafe von 10 Reichsmark belegt würden. Die Beschlüsse wurden mit großem<br />

Jubel angenommen. Die Platzweihe mit nationalem Rahmen wurde auf den 21.<br />

Mai festgelegt.<br />

21. Mai: Die Vereinsleitung hatte die gesamte Bevölkerung zur nationalen<br />

Einweihungsfeier eingeladen. . Die neue politische Führung bildete den strammen<br />

nationalen Rahmen. Mittags bewegte sich ein großer Festzug durch unser schönes<br />

mit Hakenkreuz-Fahnen geschmücktes Dorf zum Festplatz. Es war ein erhebender<br />

Anblick. Der Verein hatte von Herrn Metzgermeister Villiard die Genehmigung<br />

bekommen, Tische in seinem Waldstück aufstellen zu dürfen. Die Bewirtung<br />

übernahm Oskar Korn, der als Lohn für jeden verkauften Liter Bier 5 Pfennig<br />

erhielt.<br />

Herr Vorsitzender Hermann hielt die Festrede, alsdann wurde die Körperschule<br />

vorgeführt. Es schloss sich das Handballspiel gegen den VfR an, das die<br />

Erlenbacher Mannschaft mit 7:0 für sich entschied. Um 16 Uhr, der . Höhepunkt<br />

des Tages, war das packende Einweihungsspiel gegen die Wehrsportvereinigung<br />

der Kammgarnspinnerei, das Erlenbach 4:3 gewann. Die Pausen füllte der<br />

Gesangverein Erlenbach mit nationalen Liedervorträgen aus. Abends war die<br />

„Familienfeier“ für die Mitglieder. Da tanzte der Bär. H. Haffner spielte mit<br />

seinen 7 Musikern auf. Dafür bekamen sie 54 Mark und jeder einen Liter Bier<br />

gratis. Der Protokollant beschrieb, das Fest hatte einen guten Verlauf.

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