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Sieges kam es auch zum Umschwung in der Politik von Papst Bonifaz VIII., der<br />

gedroht hatte, dem Deutschen Reich die Kaiserwürde zu entziehen. Aber als<br />

Albrecht die Freundschaft mit König Philipp aufkündigte, erkannte er am<br />

30.4.1303 Albrechts Königtum erkannte und versprach die Kaiserkrönung. Treue<br />

und Dankbarkeit sind vielleicht menschliche Tugenden, aber politisch sind dies<br />

Fremdworte. So drehte sich Albrecht um 180 Grad und akzeptierte den Papst als<br />

neuen Verbündeten. Den vor den Gesandten dem Papst gegenüber geleisteten<br />

Gehorsamseid erneuerte der König Albrecht am 13.7.1303 (Const. 4, Nr. 181);<br />

der Eid besiegelte vorläufig einen Sieg des Papsttums im Kampf um die<br />

Vorherrschaft.<br />

1303: Die Stadt 16 Kaiserslautern hatte 1298 Albrecht in seinem Kampf um die<br />

Königskrone gegen Adolf von Nassau massiv unterstützt. Auch 1302 war die<br />

Stadt auf der Seite des Königs gewesen. Das Dankeschön König Albrecht I war<br />

königlich und konnte sich wahrlich sehen lassen. Er schenkte der Stadt<br />

Kaiserslautern 1.900 Hektar Wald, der südwestlich angrenzt. Es ist das schöne<br />

Waldgebiet zwischen dem Bremer- und dem Aschbacherhof. Noch heute ist er<br />

mit seinen alten Eichen- und Buchenbeständen stolzer Teil des Stadtwaldes.<br />

Dieses großherzige Geschenk machte jedoch die Lauterer Stadträte blind für<br />

fremde, berechtigte Rechtsansprüche. Sie glaubten den König Albrecht I auf<br />

ihrer Seite. (Hintergrund im Anhang).<br />

1306 Frankfurt, den 7ten Juni. Der Streit um die Weiher im Schallbrunnertal<br />

zwischen dem Kloster Otterberg und der Stadt Kaiserslautern eskalierte. Die<br />

beiden Streithähne suchten den Schlichtungsspruch durch König Albrecht I..<br />

Seine Juristen hatten den Fall vorbereitet und Albrecht hatte die Parteien zum<br />

Gespräch nach Frankfurt geladen. Jeder trug seine Meinung vor. Danach beriet<br />

sich Albrecht mit den anwesenden Fürsten und seinen Gefolgsleuten. Es erging<br />

folgender Schiedsspruch: Das Kloster Otterberg wurde wieder in seine alt<br />

hergebrachten Rechte eingesetzt. Kaiserslautern musste die beiden Fischweiher<br />

wieder auf seine Kosten Instand setzen. Am 20. Juni 1306 waren die Vertreter<br />

der Stadt Kaiserslautern wieder zurück und der Stadtrat tagte unverzüglich.<br />

Einstimmig nahmen sie den Frankfurter Vergleich an.Als Zeichen ihrer<br />

Zustimmung erhielt die Frankfurter Urkunde das Stadtsiegel angehängt.<br />

(Urkunde 518). Der Rat wurde eindringlich verpflichtet, das Eigentumsrecht der<br />

Otterberger zu achten. Zum Ausgleich des erlittenen Schadens erhielt das<br />

Kloster Otterberg das Recht, in seinen beiden unterkellerten Häusern in<br />

Kaiserslautern abwechselnd Wein auszuschenken, ohne dafür mit Ohmgeld<br />

besteuert zu werden. Dies war bis 1793 eine wichtige Einnahmequelle einer<br />

Gemeinde. Als Gegenleistung hoben die Mönche die Exkommunikationen der<br />

Lauterer Bürger auf und zwar ohne dass den Bürgern dadurch weiterer Schaden<br />

entstand. Wer den Spruch des Königs missachtete, dem wurde der Huldverlust<br />

angedroht. (Urkunde 517) Im Jahr 1528 trat der Streit wieder offen zu Tage. In<br />

der Urkunde 345, Band III. des Urkundenbuches nach zu lesen (S. 296)<br />

16 ) 1276 war wegen der innenpolitischen Machtverhältnise die feierliche Erteilung der Stadtrechte durch<br />

König Rudolf von Habsburg ein zwangsläufiger Rechtsakt. Die Vertreter Kaiserslauterns reisten im<br />

August zum Hoftag nach Worms, wo ihnen der König Rudolf am 18. August 1276 die Urkunde mit<br />

den wertvollen Stadtrechten für Kaiserslautern aushändigte. Kl war nun die 3. Stadt in der Pfalz,<br />

nebern Speyer und Annweiler.

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