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abzuhalten, um eine baldige Wiederherstellung und dauerhafte Gesundheit<br />

unseres Souveräns zu erhalten.<br />

• 1728: Die Hohe Landesregierung gab am 15. August 1728 ein<br />

Kommunique über den schlechten Gesundheitszustand des Kurfürsten<br />

heraus, das am 18ten durch den Herrn Inspektor an uns übermittelt wurde.<br />

Die Hohe Regierung ordnete Bitten und Fürbitten an, um die Gnade Gottes<br />

für unseren Herrn S.A.E. Kurfürsten Karl Philipp zu erlangen, der<br />

schwer krank daniederlag. Ich (Engelmann) veröffentlichte diese Bitt- und<br />

Gnadenaktion am Donnerstag, den 19ten. Bereits am nächsten Morgen<br />

um 8 Uhr waren die wallonischen Gemeindemitglieder in unserer Kirche<br />

versammelt. Wir flehten Gott inständig, er möge unserem Landesherrn<br />

seine Gesundheit wieder voll schenken und sie ihm noch einige Jahre<br />

bewahren. Die Deutschen kamen aus gleichem Grund um 10 Uhr in der<br />

wallonischen Kirche zusammen.<br />

Am 23. Aug. veranlasste der Ehrenwerte Kirchensenat nochmals einen<br />

außerordentlichen Jugend- und Gnadengottesdienst, der landesweit am 8.<br />

September über die Psalm-Texte 86 x 9 bis zum Ende und über Esa 48 x<br />

17,18,19 und Hebräer 6 x 7, 8 abzuhalten war. Dasselbe wurde am 23.<br />

dito wiederholt. Dann kam am 1. Oktober die erlösende Nachricht, dass<br />

unser Landesvater voll und ganz wieder hergestellt sei. Deshalb hielten wir<br />

am 3.10. in allen reformierten Kirchen des Oberamtes Kaiserslautern einen<br />

Dankgottesdienst ab.<br />

• 1728:. Es war Sonntag, der 14. Februar, da hielten wir laut Anweisung<br />

des Ehrenwerten Kirchensenats den Trauergottesdienst. Anlass war das<br />

Ableben von S.A.S. Madame la Princesse und Pfalzgräfin Elisabeth<br />

Auguste, Tochter des regierenden Kurfürsten Karl Philipp und<br />

Ehefrau des Herrn Pfalzgrafen von Sultzbach. Sie war am Freitag, den<br />

30ten Januar zwischen 1 und 2 Uhr nachmittags gestorben, nachdem man<br />

aus ihr einen toten Prinzen gezogen hatte. Zudem ließen wir<br />

auftragsgemäß alle Glocken 6 Wochen lang läuten. Und zwar täglich drei<br />

Stunden lang: Morgens zwischen 6 und 7 Uhr, am Mittag ab 11 bis 12<br />

Uhrund am Abend von 6 bis 7 Uhr<br />

Die oben stehende Order erreichte uns am Freitag, den 6 Februar mitten in<br />

der Nacht. Die zwei reformierten Pfarrer liefen, um Herrn Palmann zu<br />

finden, der in Abwesenheit des Herrn Bürgermeister Valentin Keller die<br />

Amtsgeschäfte führte Der wies über den Stadtbürgermeister den Chef der<br />

Wachmannschaft an, zwei seiner 10 Leute sollten am nächsten Tage mit<br />

dem regelmäßigen Trauergeläut beginnen. (pag 289)<br />

• 1729: Der Herr S.A.S. Pfalzgraf war krank. Der Oberste Kirchensenat<br />

ordnete einen Bittgottesdienst an und gab auch die Bibelstellen vor. Aber<br />

alles Beten am 8. Juli war umsonst.<br />

• 1729 Der Herr S.A.S. Pfalzgraf und Prinz von Sultzbach war gestorben.<br />

Aus diesem Anlass ordnete die oberste Kirchenbehörde am 19. Juli 1729<br />

ein Totengeläut an: Man sollte 6 Wochen lang täglich dreimal alle<br />

Glocken und zwar von morgens um 6 bis 7 Uhr, mittags von 12 bis 13<br />

Uhr und am Abend von 6 bis 7 Uhr läuten Aus diesem Grunde sorgten<br />

sich die Otterberger Bürgermeister und auch der Erlenbacher Schultheiß<br />

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