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9.8. Das Kriegsjahr 1917<br />

In 1917 musste auch der Polizeidiener August Ultes herhalten, die dicken,<br />

schlimmen Briefe mit den letzten Habseligkeiten der Gefallenen zu überbringen.<br />

Ein Nerven zehrender Job, bei dem Ultes oft auch selbst in Tränen ausbrach.<br />

27.2.1917 Emil Schneider kam 1893 auf die Welt. Seine Eltern waren die<br />

Ackersleute Johannes Schneider & Angelika Neu. Emil war Arbeiter in Kaysers<br />

Fahrradfabrik in KL gewesen. Nach Kriegsbeginn kam er zur 1. Kompanie des<br />

königlich bayerischen Infanterie Regiments. Mit anderen Einheiten versuchte die<br />

Heeresgruppe bei St. Quentin den Durchbruch, um Paris einzunehmen. Aber<br />

vergebens. Gemeinsam mit englischen Truppen entstand eine starke französische<br />

Verteidigungslinie. Emils Schneider Regiment griff Ende Februar die franz.<br />

Stellungen an. Mittags um 12.15 Uhr starb Emil. Er hatte einen Kopf- und<br />

Brustschuss erhalten.<br />

14.4.1917: Theobald Karch, Jahrgang 1889 hatte als junger Mann seinen<br />

Wehrdienst abgelegt und den Staatsbürgereid geleistet. Er war mit Christina<br />

Müller verheiratet. Er wohnte wie seine Eltern † Adam Karch und Katharina<br />

Weiland auf dem Gersweilerhof. Als Reservist musste er einrücken. Seine 9.<br />

Kompanie des königlich bayerischen Infanterie Regiments kämpfte in<br />

Nordfrankreich. Theobald starb morgens um 8 Uhr beim Angriff auf franz.<br />

Stellungen durch einen gezielten Kopfschuss.<br />

3.8.1917, Theobald Geiß vom Gersweilerhof hatte als Fabrikarbeiter gearbeitet<br />

und war trotz seiner 31 Jahre immer noch unverheiratet. So lebte er im Haushalt<br />

seiner Eltern. Seine Mutter Magdalena Christmann verwöhnte ihn gerne. Er<br />

diente als Reservist beim 12 Infanterie Regiment in Landau. Auch diese Einheit<br />

war im Kampfabschnitt von St. Quentin eingesetzt. Theobald war Ende Juli<br />

verwundet worden und lag im Feldlazarett 49. Aber er hatte keine Chance. Er<br />

starb morgens um 4 Uhr. Erst im Oktober 1917 erfuhren seine Eltern Theobald<br />

und Magdalena vom Ableben ihres geliebten Sohnes.<br />

3.9.1917: Eugen Heinrich * 02.12.1895 war der Sohn des Konrad Heinrich und<br />

der Elisabeth Zimmer. Seine Grundausbildung erhielt er beim Königlich,<br />

Bayerischen Infanterie Regiment in Landau. Seine Kompanie war nördlich von<br />

Waldwerde/ Riga eingesetzt. Auch diesmal beendete wieder ein Scharfschütze<br />

durch einem Kopfschuss dieses junge Leben.<br />

9.9. Die Gefallen von 1918<br />

18.4.1918: Unser 24 jähriger Hilfslehrer August Schneider war mehrmals mit<br />

Unterbrechungen bei der schweren Feldartillerie Einheit aus Landsberg eingesetzt,<br />

wie Sie werter Leser aus dem Schulbericht ersehen können. Die schweren<br />

bayerischen Geschütze standen bei La Potierre in Frankreich und richteten unter<br />

den französischen Truppen schwerste Verluste an. Logischerweise musste so eine<br />

Gefahr ausradiert werden. Morgens kurz vor 6 Uhr erhielt diese Geschützstellung<br />

mehrere Volltreffer ab. August Schneider und seine Kameraden wurden zerfetzt<br />

bzw. verschüttet. Diese Todesnachricht erreichte im Juni 1918 die<br />

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