28.12.2012 Aufrufe

Pocken118

Pocken118

Pocken118

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

431<br />

zu Kriegszwecken geraubt wurde. Erst 1950 konnte sie wieder ersetzt und die<br />

Straßenbeleuchtung abermals in Gang gesetzt werden.<br />

Gasversorgung<br />

Um eine weitere Einnahmequelle zu schaffen trug sich die Gemeinde mit der<br />

Absicht in Erlenbach ein eigenes Gasleitungsnetz aufzubauen und das Gas über<br />

die Gasfernleitung von Saarbrücken her zu beziehen. Es gab heiße Diskussionen<br />

und Rücktritte, Neuwahlen und Geschichten, die unter der Bezeichnung Gaskrieg<br />

Eingang in die Erlenbacher Geschichte fand. Trotz aller Widerstände entstand die<br />

Gasleitung. Zur Finanzierung erfolgte ein größerer Holzhieb im Gemeindewald.<br />

Die neue Energie fand in der Bevölkerung eine breite Zustimmung. 98 % aller<br />

Haushalte waren leicht zu überzeugen und schlossen ihr Haus an. Welche Zeit und<br />

Arbeitsvorteile gewannen unsere Bürger? Sie brauchten die Öfen nicht mehr jeden<br />

Morgen von Asche zu befreien, kein Feuermachen und das schweißtreibende<br />

Schleppen der Kohle und des Holzes entfiel.<br />

Die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung bestand aus Arbeitern. Allein in<br />

Kaiserslautern und der näheren Umgebung waren über 500 Erlenbacher<br />

beschäftigt. 1951 arbeiten noch etwa 8 % (= 104 Personen) in der Landwirtschaft.<br />

Unsere Landwirte waren in der Milchlieferungsgenossenschaft organisiert. Jeden<br />

Morgen erfolgte am Milchhäuschen die Sammlung der Frischmilch. Etliche<br />

Haushalte versorgten sich auch dort mit dem Milchkännchen. Jahrzehntelang<br />

verkaufte „s Milch Helen“ (Helene Marky, die Mutter des Klaus Marky) dort<br />

frische Molkereiartikeln.<br />

Die drei Transportunternehmen, wie Sokoly, entstanden aus landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, die in einnahmeschwachen Zeiten mit ihren Fuhrwerken für Lohn<br />

fuhren.<br />

Wir hatten damals auch 22 Handwerksbetriebe und drei Verkaufsgeschäfte wie<br />

Erich Jescheck und die Hellis gegenüber der Kirche. Für das leibliche Wohl<br />

sorgten vier Lebensmittelgeschäfte, drei Bäckereien. 490 und die beiden<br />

Metzgereien Villiard und Hepp in der Hauptstraße. Selbst für den Durst und die<br />

Geselligkeit war gesorgt. Vor fast 60 Jahren gab es vier Gaststätten 491 : Helmut<br />

Kläs, Fritz Hermann in der Höllenstraße, Emma Korn (Witwe) in der<br />

Hauptstraße und das Gartenlokal Ludwig Carra auf dem Gersweilerhof. 492 Am<br />

2.12.1952 hielten die Alliierten in Erlenbach ein Manöver ab und dazu brauchten<br />

sie für die Soldaten Schlafgelegenheiten. Sie wurden in den Tanzsälen der<br />

Gaststätten untergebracht<br />

• Fritz Hermann, Höllenstraße 100 Soldaten<br />

• Frau Emma Korn, Hauptstr. 35 60 Soldaten<br />

• Helmut Kläs, Hauptstraße 40 60 Soldaten<br />

490 ) Die Bäckerei-Inhaber waren Eugen Woll in der Ringstraße, Franz Kühner und Helmut<br />

Woll. Später verkauften sie auch Lebensmittel. Eugen Woll ist der Sohn des Bäckermeisters<br />

Otto Woll, * 7.11.1875 in Untersulzbach, der am 10.3.1942 an Magen- und Darmkrebs starb.<br />

Otto W war seit 27.7.1911 mit Maria Linz verheiratet.<br />

491 ) Später eröffneten Schwehm, das Café Rinck, das Turnerheim und das Sportheim ihre<br />

Gaststättenbetriebe.<br />

492 )<br />

431

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!