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bayerische Militärdienst war streng und gefürchtet Damit sollte der<br />

Fahnenflucht vorgebeugt werden.)<br />

Artikel 8: Es ist den Einwohnern untersagt, des Abends nach 10 Uhr sich in<br />

Wirtshäusern aufzuhalten und hat sich demnach ein jeder während des<br />

Polizeigeläutes in seine Wohnung zu begeben. Sollte aber der Fall eintreten,<br />

dass Gemeinde-Glieder in den Wirtshäusern sich aufhalten, so haben die<br />

Eigentümer ihre Häuser und Türen offen zu halten, damit der Polizei-Diener<br />

ungehindert eintreten kann“<br />

8.11. Die Landwirtschaft,<br />

auch Verpachtung des Schäferhauses 1847<br />

Landwirtschaft und Rinderzucht<br />

Die Gemarkung Erlenbachs und der Gersweilerhofes ist zusammen 584 Hektar<br />

groß Davon nutzten unsere Kleinbauern mit 296 Hektar etwa die Hälfte<br />

landwirtschaftlich Bereits 1800 hatten wir 1.300 Grundstücksnummern. Das heißt<br />

die Grundstücke hatten eine durchschnittliche Größe von 0,23 ha. Dies war alles<br />

viel zu klein, zu putzig, um richtig wirtschaften zu können. 1930 ernährten sich in<br />

Erlenbach 138 Familien von ihrem kleinen Landbesitz, 103 von ihnen<br />

bearbeiteten weniger als zwei Hektar, zusammen besaßen sie gerade mal 75<br />

Hektar. In die anderen 221 Hektar teilten sich 35 Familien. Aber nicht nur die<br />

Flächen waren klein, zudem lag der Bodenertragswert unter 30. Noch 1930 sah<br />

die Erlenbacher Landverteilung 402 wie folgt aus:<br />

Die Folgen<br />

Größe Familien Fläche<br />

bis 0,15 54 Familien 20,0 ha<br />

bis 1,0 Hektar 29 Familien 19,5 ha<br />

1,0 – 2,0 Hektar 20 Familien 35,5 ha<br />

2,0 – 5,0 Hektar 19 Familien 76,5 ha<br />

5,0 – 10 Hektar 9 Familien 67,5 ha<br />

10 – 12 Hektar 7 Familien 77,0 ha<br />

zusammen 296,0 ha<br />

• viele Familien lebten am Existenzminimum und waren öfters hungrig<br />

als satt,<br />

• die Männer waren froh, wenn sie im industriell aufstrebenden Umland<br />

Arbeit fanden. Viele Erlenbacher übernahmen vielfältige Aufgaben bei<br />

der aufstrebenden Eisenbahn. Die Arbeit auf Hof und Feld hatten die<br />

Frau und Kinder zu erledigen. Die nicht mehr schulpflichtigen<br />

Mädchen verdingten sich für einen Jahreslohn von 6 bis 12 Gulden bei<br />

402 ) Aufstellung der Ortsgemeinde von 1930<br />

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