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sich mit anderen spanischen Besatzungen in der Nähe von Frankenthal und<br />

sie wollten über die Trasse südlich des Donnersberges, Lauterecken über<br />

Trier in Richtung Brüssel abziehen.<br />

• Als diese Pläne in Pläne in Mainz bei den Schweden bekannt wurden,<br />

entschlossen sich die Schweden, den Gegner zu stellen. Am 23.5.1632<br />

brach Pfalzgraf Christian von Birkenfeld mit rheingräflichen,<br />

pfalzgräflichen und Schavelitzky´schen Reiterregimentern von Mainz aus<br />

auf. An schweren Waffen hatte er 17 Stück Geschütz und drei halben<br />

Carthaunen dabei. Sechs Obristen führten die Infanterie. Nach einem<br />

kurzen Biwak bei Alzey stießen die unter dem Befehl des Rheingrafen<br />

Otto Ludwig stehende Vorhut auf die Spanier, die bei Standenbühl<br />

gelagert hatten. Sie griffen an und vertrieben die Feinde. Inzwischen<br />

waren die Truppen unter Christian von Birkenfeld auf dem Schlachtfeld<br />

erschienen. Am nächsten Morgen (25.5.1635) nahmen sie die Spanier<br />

zwischen Standenbühl und Langmeil (Hahnweilerhof) so richtig in die<br />

Zange. Die Spanier hatten hohe Verluste. Sie hatten 1.500 gefallene<br />

Soldaten zu beklagen. Sie flohen und ließen ihre restliche Bagage zurück.<br />

Vorsichtshalber hatten sie aber am Vorabend schon ihre schweren<br />

Versorgungswagen nach Lauterecken vorausgeschickt An der Alsenz<br />

sprengten die Spanier die Brücke, so dass die protestantischen Truppen<br />

große Schwierigkeiten hatten, ihre schwere Waffen über den Fluss zu<br />

bringen. Das verschaffte den Spaniern etwas Luft.<br />

• Die verfolgenden alliierten Truppen blockierten den Weg nach<br />

Rockenhausen, um ein spanisches Vordringen über Kreuznach an den<br />

Rhein zu verhindern 137 . Von dort ging die Artillerie über die Höhen auf<br />

Lauterecken zu.<br />

• Die Spanier nahmen den leichteren Weg über Heiligenmoschel, aber<br />

immer wieder verfolgt von den schnellen Reitern, die den Spaniern keine<br />

Ruhe gönnten. Um in ihren Rückzug Ruhe zu bringen, stellten sich<br />

spanische Reiter den verfolgenden Schweden unter dem Obristen<br />

Stalhandskein den Weg und lieferten ihnen ein Gefecht. So gewannen die<br />

Vorderen an Zeit Nach der leichten Passüberquerung erreichten sie<br />

Schallodenbach. Der Abstieg über Mehlbach ins Lautertal könnte ein<br />

leichter Weg gewesen sein. Um aber vor Attacken sicher zu sein, mussten<br />

sie auch den Höhenweg Mohrbach, Relsberg, Höhenöllen benutzt haben.<br />

• Ein zweiter starker Truppenteil versuchte es wohl entlang der Alsenz über<br />

Winnweiler in Richtung Rockenhausen. Aber dort war Schluss. Die<br />

Spanier mussten über die hohen Bergrücken in Richtung Dörrmoschel<br />

und von dort in Richtung Nordwesten. Die durch Schaden klug<br />

gewordenen Dorfbewohner hatten zwar sich und ihr Vieh in schwer<br />

zugänglichen Tälern und Höhlen versteckt, aber viele wurden entdeckt. So<br />

wurden sie zuerst von den Spaniern und dann von ihren Befreiern, von den<br />

eigenen Truppen ausgeraubt.<br />

137 ) aus Markus Hoffmann, ein kulturhistorischer Reiseführer, herausgegeben von der<br />

Verbandsgemeinde Göllheim, 1997, Seite 184 ff

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