28.12.2012 Aufrufe

Pocken118

Pocken118

Pocken118

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

318<br />

318<br />

fertig, aber niemand kümmerte sich offensichtlich um die hangseits verlaufende<br />

Regenrinne und die Liniensteine auf der anderen Straßenseite.<br />

4. Akt<br />

1891: Herr Schmitt vom Bezirksamt war inzwischen zum Regierungsrat befördert<br />

worden. Der Weg zum Gersweilerhof wurde für ihn zum Dauerbrenner. Am 21.<br />

Mai 1891 schreibt er dem Bezirksbauschaffner Ritter:<br />

„Der im Jahre 1885 mit großen Kosten aufwendig erstellte Weg nach<br />

dem Gersweilerhof soll sich in einem vernachlässigten Zustand<br />

befinden. Es sollen förmlich Gleise vorhanden sein und die<br />

Liniensteine förmlich zusammen gefahren sein.<br />

Sie wollen sich von dem Zustande dieses Weges überzeugen und über<br />

die erforderlichen Arbeiten mit Angabe der Dringlichkeit derselben<br />

und des mutmaßlichen Kostenaufwandes mir berichten“<br />

2. Juli 1891: Der Bericht und die Stellungsnahme Ritters:<br />

„.. der vollständig kunstgerecht hergestellte Weg nach dem Gersweilerhof ist<br />

faktisch vernachlässigt und durch Wetterereignisse beschädigt. Er ist auf etwa ⅔<br />

seiner Länge nahezu unbefahrbar. Durch das säumige Offenhalten der<br />

Wasserabzugs-vorrichtungen muss das sämtliche anfallende Wasser in der<br />

Fahrbahn nieder laufen und hierdurch wurde vor allem die ganze Decke und die<br />

Liniensteine mit dem Gestück größtenteils zerstört. Zur ordnungsmäßigen<br />

Herstellung sind sämtlichen Gräben und Rinnen neu anzulegen und zukünftig in<br />

einem besseren Zustand zu unterhalten. Die fehlenden Liniensteine und der<br />

Untergrund (Gestück) müssen ergänzt und die ganze Fahrbahn mit Kies abgedeckt<br />

werden. Die Kosten für diese Arbeiten werden sich auf circa 300 Mark belaufen“<br />

Noch am gleichen Tag teilte Regierungsrat Schmitt dies dem Otterberger<br />

Bürgermeister Mayer mit. Schmitt schrieb u.a.: „Ich erachte es als eine erste<br />

Pflicht, die mit hohen Kosten hergestellte Straße vor dem vollständigen Verfall zu<br />

bewahren und die für jetzt gebotenen Arbeiten sofort ausführen zu lassen. Sie<br />

(Mayer) erhalten demgemäß den Auftrag, den Gemeinderat 429 von Erlenbach zu<br />

vernehmen, ob er zur Ausführung der bezeichneten Arbeiten bereit ist oder nicht.<br />

Der Beschluß ist binnen 14 Tagen vorzulegen“. Daraufhin beschloss der<br />

Gemeinderat am 8.8.1891 die Reparatur der Straße, die unverzüglich in Auftrag<br />

gegeben wurde. Fertigstellung war Anfang November 1891.<br />

8.22. Die Lautertalbahn<br />

1859 gründete sich in Wolfstein ein Komitee zur Unterstützung und Durchsetzung<br />

der Lautertalbahn. Bis zum ersten Spatenstich vergingen jedoch weitere 23 Jahre.<br />

Die Projektierung der privat finanzierten Bahn ergab einen Finanzbedarf von 4,3<br />

Mio. Mark, dem aber bei realistischer Berechnung kein entsprechender Ertrag<br />

gegenüber stand. Um Kapitalgeber zu gewinnen und zu beruhigen, gab die<br />

Bayerische Regierung eine 4 % ige Zins- und Ausfallgarantie, die am 31.12.1904<br />

auslief. Zudem gestalteten sich die Grundstückskäufe oft als schwierig, da der<br />

429) Der Gemeinderat setzte sich aus folgenden Herren zusammen: Hollstein II, Korn II,<br />

Gugenbiehl, Becker, Heinrich, Hollstein, Braunbach, Korn I, Geiß Jacob und Barth

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!