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Bayerische Löwe angebracht. In der Mitte ist das Bild des Turnvater Jahns,<br />

umgeben von einem Lorbeerkranz.<br />

1913: Da der alte Turnplatz im Welchental zwischenzeitlich den Ansprüchen<br />

nicht mehr genügte, erwarb der TUS Erlenbach das heutige Gelände für 6.000<br />

Mark. Mit viel Schweiß und Schwielen an den Händen bauten die Mitglieder in<br />

einer erstaunlichen Leistung den neuen Turnplatz. Sie brauchten viel Manneskraft,<br />

um mit dem Pickel die Steine, die Sandsteinplatten loszuhacken. Sie bewegten mit<br />

Schippe und Schubkarren mehr als 300 Kubikmeter Erde. Nach getaner Arbeit<br />

pflanzten die Turner 13 Linden, von denen heute noch vier stehen. Neun mussten<br />

leider 1970 dem Neubau der Turnhalle weichen.<br />

1919: Die Pfalz war französisch besetzt und die Besatzungsmacht verbot bis 1922<br />

das Turnen. Dann nahm aber der Turnbetrieb mit vielen neuen Mitgliedern und<br />

viel Schwung den Betrieb auf. Unsere Sportler waren nicht nur wie allgemein<br />

üblich das Volksturner (Gymnastik und Bodenturnen), sondern sie betrieben<br />

hauptsächlich das Geräteturnen. Der Verein hatte folgende Geräte angeschafft,<br />

bzw. selbst angefertigt: Pferd, Barren, Reck, Kasten, Sprungbrett und eine<br />

Kokosmatte. Persönlich und materiell recht gut ausgestattet, war der Turnverein<br />

eine Attraktion. Die Schule, die Lehrer nahmen gerne und dankbar die Hilfe und<br />

Möglichkeiten des Vereins an. In den Wintermonaten turnten die Sportler in dem<br />

Saal des Vereinslokals Oskar Korn (später Kläs), heute „Zur Eiche“ Ab 1923 in<br />

dem Nebensaal des Ernst Korn<br />

Da in beiden Sälen ein Turnen am Hochreck und an den Ringen unmöglich war,<br />

wurden zeitweise auch in den Lokalen Knieriemen, bei Carras auf dem<br />

Gersweilerhof und bei Beckers am Bahnhof Erlenbach Übungsstunden<br />

abgehalten und turnerische Veranstaltungen durchgeführt. Aber beim Turnen<br />

allein blieb es nicht. Feldhandball war in. Schnell hatten sich über 15 Mann<br />

zusammengefunden. Aber wo konnten sie spielen?.<br />

1926: Die Gemeinde Erlenbach überließ deshalb dem Turnverein ein Stück<br />

Wildnis im Raupental. Da der Verein das danebenliegende Wald- und<br />

Wiesenstück kaufen konnte, ergab dies eine ausreichend große Fläche. Aber mit<br />

dem Erwerb allein war es nicht getan. Wieder mussten alle mit anpacken, um den<br />

Handballplatz zu schaffen. Bei diesen umfangreichen Arbeiten stand der Staat<br />

über das Arbeitsamt helfend zur Seite. Etliche Arbeitslose bekamen so ein halbes<br />

Jahr lang Arbeit und Einkommen. Diese Handball-Abteilung hätte langfristig eine<br />

Chance gehabt, wenn nicht der unsinnige Krieg gewesen wäre. Die Mehrzahl der<br />

Handballer fand den „Heldentod“. →<br />

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