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anstürmenden Reiter geworden sei. Der Rückzug der Spanier ging … teilweise<br />

nach Oppenheim. Nachdem das Gefecht entschieden war, ging Gustav Adolf<br />

persönlich über den Rhein. Und sang mit seinen Soldaten das Lied<br />

Aus meinem Herzens Grunde sag ich Dir Lob und Dank<br />

Nun begann der eigentlich Übergang des schwedischen Heeres am 8.12.1631 auf<br />

der langen Uferstrecke. Die Schiffe zum Übergang hatte der König mit<br />

Pferdewagen heranfahren lassen, die er bei hessischen Bauern hatte requirieren<br />

lassen. Die Oppenheimer Ortschronik schreibt, über die Nachen seien<br />

Scheunentore gelegt worden, auf denen die Kavalleriepferde transportiert wurden.<br />

Noch am gleichen Tag, ließ er Oppenheim von drei Seiten aus angreifen, die von<br />

1000 Spaniern verteidigt wurde. Die Einnahme der Stadt war relativ einfach. Als<br />

harte Nuss stellte sich jedoch die Burg heraus, die von ihren Verteidigern zäh<br />

verteidigt wurde. Dabei fielen viele Schweden. Das ganze endete in einem<br />

fürchterlichen Blutbad, das kein Verteidiger überlebte. Ende der Kämpfe war am<br />

9.12.1631 am Geburtstag des Königs.<br />

Überglücklich feierte er seinen Gottesdienst in der Katharinenkirche und rückte<br />

noch gegen Abend nach Mainz ab. Sein Winterquartier bezog er mit seinen<br />

Soldaten in und um Mainz, wo er am 19. Dezember 1631 seinen Vetter, den<br />

Herzog von Pfalz-Zweibrücken Georg Gustav empfing 136 .<br />

Mainz wurde von 1632 bis Ende 1635 zur Niederlage von Nördlingen die<br />

Hauptstadt Schwedens. Die Regierungsgeschäfte leitete der Kanzler<br />

Oxenstierna. Alle Beschlüsse des Schwedischen Reichstages, die Innen- und<br />

Außenpolitik Schwedens wurde von Mainz aus gelenkt.<br />

4.4. Die Schlacht bei Standenbühl<br />

vom 24. Mai 1632 (Hans Döhn)<br />

Quelle: Hans Döhn, Kirchheimbolanden, Geschichte einer Stadt, Kibo 1969<br />

• Im Laufe der Jahre 1630 und 1631 hatte die spanische Regierung in<br />

Brüssel fast 15.000 ihrer Soldaten aus dem Südwesten Deutschlands<br />

abgezogen. Zum Teil auch auf Wunsch der Infantin, die das Leiden der<br />

hungernden Bevölkerung gesehen hatte. Wegen der Zerstrittenheit der<br />

Alliierten kam keine einheitliche Strategie zustande. Durch die grob<br />

fahrlässig herbei geführte Inaktivität konnte im April 1632 ein<br />

kampfstarker spanischer Verband rheinabwärts ziehen und Speyer<br />

besetzen. Doch durch die instabile Situation in den Niederlanden, wurden<br />

sie durch Eilboten zurückgerufen. Auf dem Rückweg versammelten sie<br />

136 ) Albert Zink, Chronik der Stadt Lauterecken, 1968, S. 154 oben, Der älteste Sohn von Hans<br />

Georg war Georg Gustav. Er war ein gebildeter und weit gereister Mann, der mit Umsicht<br />

von 1592 – 1634 regierte. Georg Gustav war ein treuer Verbündeter seines Vetters des<br />

Schwedenkönigs Gustav Adolf. Denn sein Bruder Johann Casimir (1589 –1652) hatte 1615<br />

in Stockholm Catharina Wasa, der Schwester des Schwedenkönigs geheiratet. Vgl Pfälzische<br />

Geschichte, Band I, K´lautern von 2002, S. 307 ff.<br />

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