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12. und 13. Juli Die französischen Truppen griffen mit aller Macht die<br />

preußischen Stellungen zwischen dem Eschkopf und Leimen bei Johanniskreuz,<br />

an. Und diesmal gelang der Durchbruch. Die preußischen Truppen zogen sich<br />

über, Kaiserslautern, Erlenbach, Otterberg nach Kirchheimbolanden zurück. Die<br />

West- und Nordwestpfalz war nun schutzlos der beginnenden der franz. Willkür<br />

ausgesetzt.<br />

26. Juli; Ein besonderes negatives Beispiel für sinnlose Kriegsverbrechen war das<br />

Niederbrennen der heutigen Kreisstadt Kusel 349 an jenem Tag. Morgens um 10<br />

Uhr erschienen französische „Freiwillige“, die sich friedvoll und unauffällig<br />

verhielten, aber ein eingespieltes Team im Abfackeln von Städten, auch in<br />

Frankreich, waren. Dann ritten 200 Reiter in die Stadt und der kommandierende<br />

Offizier forderte die Bevölkerung auf, innerhalb von 30 Minuten die Stadt zu<br />

verlassen, denn sie würde abgebrannt werden. Der Polizeidiener rannte mit seiner<br />

Schelle durch die Kleinstadt und verkündete den Kuselern das kommende Unheil<br />

Die „Freiwilligen“ trugen Heu und Stroh in die Häuser und innerhalb weniger<br />

Minuten brannte ganz Kusel Das in den Ställen angebundene Vieh verbrannte<br />

jämmerlich. Alle verloren ihre Existenz.<br />

350 Die Ziele der Franz. Revolution „Krieg<br />

den Palästen, Friede den Hütten, Befreiung aller Unterdrückten“ wurden<br />

menschenverachtend verraten.<br />

7.5. Die letzten Gefechte in 1794<br />

Am 17. September löste der Erbprinz von Hohnlohe den K & K General von<br />

Wantersleben ab und gleich kam wieder Schwung in die preußischen Aktionen.<br />

Der Erbprinz sammelte seine Truppen bei Göllheim. Blücher war inzwischen<br />

zum Generalleutnant geworden. Ihm unterstanden preuß, österreichische und<br />

Kurpfälzische Reiter. Sein Auftrag war es, Wattenheim & Leistadt zu befreien<br />

und dann auf Lautern zuzureiten. Dies gelang problemlos.<br />

18. September: General von Voß hatte den Schorleberg bei Alsenborn wieder<br />

in preuß. Hände zu bekommen und General von Wolfrath sollte sich um<br />

Sembach kümmern. Wer von uns kennt nicht die Landschaft zwischen Sembach<br />

und Enkenbach. Es ist ein leicht welliges Plateau, ein ideales Reitgelände.<br />

Voß und Wolfraths hatten aber die leichten Reiter des franz. Generals Meunier<br />

nicht auf ihrer Rechnung, die einerseits durch die Talsenke von der Eselsfürth aus,<br />

andererseits von den Husarenäckern, am Gersweilerkopf vorbei, durch den<br />

späteren Truppenübungsplatz plötzlich den Preußen in die Quere kamen. Ein<br />

Glück, dass Blücher seine vorderpfälzischen Aufgaben so schnell gelöst hatte und<br />

wie als Blitz aus heiterem Himmel erschien. Er kippte nochmals den franz. Sieg.<br />

In mehreren Gefechten schlugen seine Reiter drei franz. Kavallerie Bataillone.<br />

Das heftigste Gefecht lieferte sich Blücher am Fröhnerhof. Die Franzosen<br />

flüchteten in Richtung Westen, durch den Wald auf Morlautern zu. Die Angst saß<br />

ihnen im Nacken. Blücher gönnte sich und seinem Gegner keine Pause. Blücher<br />

jagte sie weiter vor sich her.<br />

349 ) ausführliche Beschreibung von Ernst Schworm, Die Niederbrennung der Stadt Kusel in<br />

Pfälzische Geschichte, Band 1, Kaiserslautern 2002, Seite 359 ff.<br />

350 ) Ernst Schworm, der Brand von Kusel im Jahre 1794, Westricher Kalender 1994, S. 66 ff.<br />

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