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durch diese Rationalisierung entfielen so manche Kosten beim Steinbruch und<br />

seinen Abnehmern.<br />

Wirtschaftlich war die Bahnstrecke für die Region bis 1960/65 wichtig und<br />

Voraussetzung für den notwendigen Strukturwandel. Durch die breite<br />

Motorisierung und den Einsatz von Bahnbussen entlang der Bahnstrecke wurde<br />

dieser Zuglinie die wirtschaftliche Berechtigung genommen. 1994 benutzten noch<br />

täglich 887 Pendler, vor allem Schüler die Eisenbahn nach KL. Die<br />

Landesgartenschau 2000 war für die Bahnlinie ein wahrer Glücksfall; die<br />

gestiegenen Fahrgastzahlen lösten jedoch nicht das finanzielle Problem. Die<br />

Bahnlinie hängt weiter am Subventionstropf der öffentlichen Hand. Die<br />

gewünschte City Bahn wird zwar eine Attraktion werden; aber ob dies allein<br />

schon die 40 Mio. € teuere Investition rechtfertigt? Meiner Meinung. nach<br />

sollte besser permanent in die Gartenschau als Zuschauermagnet investiert<br />

werden, so dass diese Anlage ihre überregionale Attraktivität behalten kann.<br />

8.23. Eisenbahnlinie und Telefonanschluss<br />

Bald nach Fertigstellung der Lautertallinie besprachen sich die Bürgermeister<br />

Otterbachs, Otterbergs, Erlenbachs mit den Vertretern der Bayerischen Staatlichen<br />

Eisenbahnlinie, um die Anbindung der zwei Dörfer zu erreichen.<br />

1908: am 4. Januar schlossen die Interessenten den Kontrakt, der den Bau der<br />

Lokalbau ermöglichte. Es war ein umfassendes Vertragswerk, das alle Aspekte<br />

und Kosteneinflüsse betraf. Das Projekt sollte schätzungsweise 60.800 Mark<br />

kosten, wobei Otterberg mit 27.330 Mark und Otterbach mit 26.730 Mark die<br />

Hauptlasten trugen. Erlenbach als kleiner Nutznießer war mit 6.740 Mark dabei.<br />

Selbst die Steinbruchbesitzer Barth und Josef Winter 431 hatten Vorteile. Sie<br />

überließen der Eisenbahnverwaltung unentgeltlich ihre Steinbruchabfälle zum<br />

Bahnbau. So wurden sie billig ihren Schutt los!<br />

Vertragsgemäß erstellte Erlenbach und unterhielt die Straße entlang des<br />

Erlenbachs, die damals Distriktstraße hieß und heute die Landstraße L 382 ist. Der<br />

Verkehr nach Otterberg floss vorher über die K 10 am heutigen Friedhof entlang.<br />

Das Straßenstück von der Ampel his zur Kreuzung Otterbach ↔ Otterberg kostete<br />

1.198,50 Reichsmark. (laut Kostenrechnung der Gemeinde Erlenbach)<br />

1911, war endlich die Otterberger Nebenstrecke betriebsbereit. Ein halbes Jahr<br />

lang war an dem Bahnübergang eine besetzte Bahnschranke. 1912 versetzte die<br />

Königliche Bahnverwaltung den Schrankenwärter und beseitigte Schranke und<br />

Wärterhäuschen. Allerdings verkehrten nur wenige kurze Güterzüge. 1914 zum<br />

Kriegsbeginn konnten dann die Soldaten am Erlenbacher Bahnhof in den von<br />

Otterberg kommenden Transportzug einsteigen. Der Erlenbacher Bahnhof war<br />

eigentlich nur eine Bahnhofswirtschaft. der Wirt war vertraglich zum<br />

Kartenverkauf verpflichtet. Große Bedeutung erfuhr dieser Haltepunkt eigentlich<br />

nicht. Die Strecke war unwirtschaftlich und konnte deshalb langfristig nicht<br />

431 ) Winter, Josef, starb am 1.2.1912 im Alter von 52 Jahren. Er war mit Susanne Graff verheiratet.<br />

Seine Eltern waren der Maurer Friedrich Winter und Katharina Arnold

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