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Gulden gespendet hätte. Das macht in deutschem Geld 156 Ecus & 54 X oder<br />

234 fl & 54 X. (Der in Aussicht gestellte Betrag machte die Anwesenden<br />

offensichtlich sehr glücklich, so dass sie den Fuß von der Ausgabenbremse<br />

nahmen. Das Geld wurde sofort verteilt)<br />

Gleichzeitig trug uns der Schulmeister Herr Bourgeois seine Bitte vor, endlich<br />

auch bezahlt zu werden. Er hatte 15.6.1723 uns seine Rechnung vorgelegt, die<br />

noch offen stand. Seine Gläubiger würden ihn unter Druck setzen.<br />

Man beschloss außerdem aus der besagten Summe 4 fl, 47 X an mich zu bezahlen<br />

und für das Dreivierteljahr, beginnend mit dem 1.12.1723 bis zum 1.9.1724 den<br />

Betrag von 112 fl und 30 X (Kreuzer)<br />

Tagung vom 27.12.1724<br />

Die versammelte Kirchenleitung blickte mit Stolz auf die Leistungen vergangener<br />

Jahre zurück. Nur Dank Gottes, seiner Gnade war dies möglich gewesen. Sie<br />

erinnerten sich, dass die Gemeinde solange ohne Pfarrer gewesen sei und es hätte<br />

die Gefahr bestanden, dass sie vollständig ausgelöscht worden wäre. Vor allem in<br />

den Jahren 1704 und 1714 war es besonders schlimm gewesen, nachdem der Herr<br />

Schulmeister Migeot gestorben war und die Kirchengemeinde vollständig kopflos<br />

war. Wir selbst, aber auch unsere Feinde hätten gerne gesehen, wenn unser kleines<br />

Licht erloschen wäre. Aber durch die Gnade Gottes erhielten wir einen Pfarrer,<br />

wie ihn die wallonische Pfarrgemeinde niemals vorher hatte. Durch seine Kraft<br />

seien die Mühle und das alte Schulhaus, der kleine Grundbesitz in Weyler<br />

zurückgegeben worden und umfangreiche erfolgreiche Spendenaktionen hätten<br />

wieder eine solide Basis geschaffen. Als ewigen Dank sollte ein Dankgottesdienst<br />

am 10. Januar 1725 abgehalten werden.<br />

• Man konnte nun beruhigt in die Zukunft blicken und viel Gutes tun. Die<br />

ärmsten der Halbwaisen brauchten in 1725 kein Schulgeld zu zahlen. Dies<br />

waren Simon Heuser, Noé Bouquio, Anne Marie Etienne und Jean<br />

Pierre Henry. (siehe → 6.1.1719)<br />

• Auch an die zwei ärmsten Witwen dachte man. So war Louis Étienne am<br />

18.4.1723 im Alter von 30 Jahren und 6 Monaten gestorben. Seiner Witwe<br />

Elisabethe La Valle sprach das Konsistorium vier >Bichets grains des<br />

pauvres< (Armenunterstützung) zu. Seine Tochter Anne Marie war vom<br />

Schulgeld befreit worden (siehe oben). Die Witwe des Pierre Baulard<br />

bekam die Hälfte. (Der Todestag des Pierre Baulard ist im KB nicht<br />

festgehalten worden.)<br />

• Für die Kirchenreinigung suchte die franz. Kirchenverwaltung drei<br />

Witwen, die jeweils Samstags vor den Konfirmationen gemeinsam mit den<br />

Frauen der „Deutschen“ das Gotteshaus (= franz. temple) reinigen würden<br />

(Demnach waren in 1725 mindestens neun Frauen mit der<br />

Kirchenreinigung beauftragt)<br />

6.13. Gesangbuch, Säufer, geile Böcke und anderes<br />

Die Aufzeichnungen des Pfarrer Engelmanns in 1725 betreffen unterschiedlichste<br />

Bereiche, von denen ich die spektakulärsten herausgreife:<br />

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