28.12.2012 Aufrufe

Pocken118

Pocken118

Pocken118

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

328<br />

328<br />

wie folgt geregelt. Der Lehrer Wilhelm Cherdron von Erlenbach und Heinrich<br />

Hofstadt von Morlautern teilten sich den Zusatzunterricht. Wilhelm Cherdron<br />

erhielt für den halben Monat 22,50 Mark und Lehrer Hofstadt bekam für den<br />

gleichen Zeitraum die Hälfte des Monatsgehaltes von 54 Mark gleich 27 Mark.<br />

1912, Die Königl. Regierung in Speyer versetzte den geprüften Hilfslehrer<br />

Hermann Becker zum 1. Oktober 1912 an die protestantische Volksschule<br />

Erlenbach. Noch im September leistete Becker bei 9. Infanterie Regiment in<br />

Würzburg seine Wehrpflicht ab. Becker war vor dem Militärdienst an der<br />

Volksschule Gersbach eingesetzt. Dieser Hermann Becker ist natürlich auch ein<br />

Erlenbacher Eigengewächs gewesen Wo er zuletzt als aktiver Lehrer eingesetzt<br />

war, wissen wir noch nicht. Aber er kam nach dem Krieg wieder als Pensionär<br />

und Volksschullehrer an die Erlenbacher Volksschule zurück, als der<br />

Lehrermangel sich besonders drückend bemerkbar machte. Von 1946 – 1949 tat<br />

er seinen Dienst. (siehe →11.5.)<br />

1913: So kleinlich die bayerische Schulbehörde war, so stand sie schon damals<br />

der Weiterbildung ihrer Lehrer positiv gegenüber. Der Hilfslehrer August<br />

Schneider wird zum Zwecke des Besuches eines Ferienkurses an der Universität<br />

Jena vom 4. bis zum 20. August 1913 ohne Bezüge freigestellt. Ihn vertrat der<br />

Hilfslehrer Heinrich Krehbiel aus Kaiserslautern. Die kaiserliche Armee zog<br />

August Schneider am 1. November 1914 zum Heeresdienst ein. Er dienste bei<br />

dem 9. Feldartillerie Regiment, das eigentlich in Landsberg stationiert war. Julius<br />

Schmidt führte diese Klasse bis auf weiteres mit.<br />

1915: Die Erlenbacher Schule krachte aus allen Nähten. 97 Schüler mussten<br />

beschult werden. Doch darauf nahm niemand so Recht Rücksicht, es war ja Krieg<br />

Dennoch, der Hilfslehrer Ernst Schmidt leistete ab dem 15. April an seinen<br />

aktiven Militärdienst ab. Der kriegsverletzte Volksschullehrer Wilhelm Ludt 438<br />

kam im September 1915 an die Erlenbacher Schule. Es muss wie an allen<br />

pfälzischen Schulen ein richtiges Chaos geherrscht habe. An einen regulären<br />

Schulunterricht war da nicht zu denken. Die beiden Lehrer, der arme Julius<br />

Schmidt und die Aushilfslehrerin Thekla Weynantz teilten sich die<br />

nervenaufreibende Aufgabe. Die 97 Erlenbacher Schüler wurden im<br />

Schichtunterricht beschult. Jeder der beiden bekamen als kleines Schmerzensgeld<br />

12,50 Mark monatlich. Thekla Weynantz 439 musste ab dem 19. Februar 1916<br />

Dienst in Hochspeyer tun. Sie vertrat dort Karl Sprau, der zum Militär einrückte.<br />

.<br />

Eine kleine Entlastung brachte August Schneider, der vom 2. November 1915<br />

bis zum 19. Februar 1916 wieder seinen Dienst in Erlenbach antrat. Er hatte beim<br />

20. bayerischen Feldart. Regiment, 2. Abt. F. Batt, 10. Bayer. Infanterie Division<br />

gedient, das eigentlich in Landsberg stationiert war. Julius Schmidt musste<br />

August Schneiders Klasse wieder betreuen.<br />

1916: Dieser Dauerstress macht krank. Er war sowieso gesundheitlich<br />

angeschlagen. Was er hatte, wissen wir nicht. Ein Wunder, dass der 56jährige<br />

438 ) Früher durften die Lehrer nicht einfach so heiraten. Dies musste von der Aufsichtsbehörde<br />

genehmigt werden. „ Der Volksschullehrer Wilhelm Ludt in Erlenbach bekam am 31.10.1915<br />

die erbetene dienstliche Bewilligung zur Verehelichung mit Philippine Venter vom<br />

Einsiedlerhof“ (Schreiben der K Regierung der Pfalz, Kammer des Innern) . Am 1.5.1930<br />

versetzte ihn die Schulbehörde nach Hochspeyer, im Tausch mit Heinrich Jeblick.<br />

439 ) Thekla Weynantz verdiente in Hochspeyer 840 Mark pro Jahr.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!