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zwangen den dänischen König Christian nach mehreren verlorenen Schlachten auf<br />

Deutschland zu verzichten. Er unterdrückte und dämmte den Einfluss der<br />

Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg ein und entzog dem Herzog von<br />

Mecklenburg seine Ländereien, indem er sie zugleich selbst übernahm. Diese<br />

lange Siegesreihe machte Ferdinand zum mächtigsten Fürsten in Deutschland.<br />

Aber Frankreich wurde eifersüchtig und Kardinal Richelieu dachte über Mittel<br />

nach, wie man den schnellen Aufstieg (Erfolg) stoppen könnte. Ihm fiel kein<br />

wirksamerer Gedanke ein, als den General (Wallenstein) von seinen kaiserlichen<br />

Truppen zu trennen. Der Französische Außenminister hauchte dem Kaiser einen<br />

Argwohn gegen Wallenstein ein, der ihn dazu brachte, Wallenstein seines Armee-<br />

Kommandos zu entheben. Zur gleichen Zeit bemühte sich Richelieu, den Großen<br />

Gustav, König von Schweden als Chef der Evangelischen Union zu gewinnen.<br />

Denn dieser Monarch hatte alle Qualitäten ein wahrhafter Heros (Held) zu<br />

werden. Er war überzeugt davon, dass der Himmel nur ihm den Sieg gönnen<br />

würde. Er wollte der Beschützer der Freiheit Deutschlands & seiner Religion<br />

werden. Er beeilte sich, Frieden mit den Polen zu schließen. Aus dem Vertrag mit<br />

Frankreich zog er beachtliche Summen und er konnte damit Truppen in England,<br />

Holland und im ganzen Reich anheuern. Er landete auf der Insel Rügen und jagte<br />

im Juni 1630 die kaiserlichen Truppen fort. Diese glückliche Landung mündete in<br />

eine unglaubliche Siegesreihe. In weniger als zwei Jahren schlossen sich ihm die<br />

meisten Landesherren an. Er beherrschte bald das Gebiet vom Baltikum bis zur<br />

Donau.<br />

4.3. König Gustav Adolf überquert den Rhein<br />

(von Ludwig Frohnhäuser 135 )<br />

Im November 1631 hatten die (damals noch) disziplinierten schwedischen<br />

Truppen den Rheingau eingenommen, aber wieder fluchtartig verlassen. Gustav<br />

Adolf wollte in Eilmärschen nach Osten marschieren, um der durch Tilly<br />

bedrohten Reichsstadt Nürnberg zu Hilfe zu kommen. In Frankfurt erfuhr Gustav<br />

Adolf, dass Tilly die Belagerung Nürnbergs aufgegeben hatte. So konnte sich<br />

Gustav Adolf wieder der Eroberung der Festung Mainz zuwenden. Diesmal wollte<br />

er südlich von Mainz den Rhein überqueren. Die Mainzer Truppen hatten alle<br />

Schiffe und Boote an ihr Stromufer bringen lassen, um den Schweden den<br />

Rheinübergang unmöglich zu machen. Gustav Adolf überschritt den Main, ging<br />

nach Süden bis zur Modau-Mündung bei Stockstadt.<br />

Die Schweden erhielten zwei große Boote von Fischern, der eine stammte aus<br />

Nierstein, der andere kam aus Gernsheim. Am Morgen des 7. Dezember 1631,<br />

morgens um 6 Uhr startete die Überquerung und Landung. An Bord waren 300<br />

Soldaten der Leibgarde unter dem Kommando des Obristen Graf Niclas Brahe.<br />

Die Boote trieben lautlos ohne Ruderschlag den Rhein hinunter. Tags zuvor hatten<br />

andere schwedische Einheiten sich im Rücken der Mainzer Verteidiger auf dem<br />

Kühlkopf breit gemacht. Die Mainzer Reiter ritten drei vergebliche Attacken<br />

gegen die schwedischen Infanteristen. „Ein Berichterstatter sagte, dass jeder der<br />

Schweden eine Palisade vor sich getragen hätte, der ein guter Schutz gegen die<br />

135 ) Oppenheim, Geschichte einer Stadt, herausgegeben von der Stadtverwaltung Oppenheim, Seite<br />

137 - 140

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