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schwedischen Kräften auf sich gestellt. Die Schweden bezogen nun ihr<br />

Lager zwischen Frankenthal und Worms. Alle in den kleineren Städten und<br />

Dörfern verstreuten schwedischen Garnisonen erhielten den Befehl, sich<br />

dort einzufinden. Das Limpach´sche Regiment unter dem Kommando des<br />

Otto Friederich Quandt verließ Zweibrücken. Ebenso der junge,<br />

unerfahrene (pfalz- zweibrückisch) Herzog Friedrich marschierte mit zwei<br />

Regimentern über Kaiserslautern in Richtung Frankenthal.<br />

• Frühjahr 1635: Der kaiserliche General Gallas stand nun<br />

rechtsrheinisch zwischen Heidelberg und Ladenburg und der schwedische<br />

Heerführer von Weimar wusste nicht, an welcher Stelle Gallas den Rhein<br />

überqueren würde. Den zwei (schwachen) Zweibrücker Regimentern<br />

übertrug er die Bewachung von Worms. Die Krux war, der junge Herzog<br />

Friedrich hatte im Gegensatz zu seinen Kapitänen keine Kampferfahrung.<br />

Deshalb vernachlässigte er die Verschanzung. so blieben seine frisch<br />

ausgehobenen Landeskinder aus den über 100 zweibrücker Dörfern<br />

teilweise schutzlos. Des weitern kamen die Lebensmittel nur spärlich,<br />

zudem war das Wormsers Land bis zum Donnersberg bereits leer<br />

geplündert. Bevor Bernhard nach Westen aufbrach, verlegte er am 8.6.1635<br />

ein Zweibrücker Regiment unter dem Kommando des Oberstleutnant Nisé,<br />

Major Kelter & der Kapitäne Roßberger, Itterschheim, Johann Nickel,<br />

Antonius Batur, Antonius Crusell 148 in die Festung Frankenthal, wo es bis<br />

nach dem 16.10.1635 verblieb.<br />

• 1635, 21. Juni: An diesem Tag gab Gallas den Befehl zur erneuten<br />

Rheinüberquerung. Die vorbereiteten Schiffe hatten eine schützende<br />

Brüstung gegen die zweibrückischen Gewehrkugeln, so dass die<br />

kaiserlichen Soldaten nahezu gefahrlos auf das linksrheinische Ufer<br />

zusteuern konnten. Die Zweibrücker Truppen wurden mit großer Heftigkeit<br />

angegriffen. Da der Herzog von Weimar sich bereits auf dem Rückzug<br />

befand, mussten sich die Zweibrücker verlustreich auch über Kaiserslautern<br />

zurückziehen, wobei es recht anscheinend recht hektisch zuging. In<br />

Webenheim wurde der Bürger Peter Wagner erstochen.<br />

• 24.6.1635: Die Verteidiger der Stadt Worms, die Truppen Weimars und<br />

die aus Zweibrücken durften mit all ihren Waffen frei abziehen. Die<br />

Belagerung der Festung Frankenthal begann, die sich jedoch auf die<br />

Einschließung gut vorbereitet hatte. In Frankenthal befanden sich mit<br />

Sicherheit mehr als 3.000 Soldaten. Darunter waren Reste der Truppen des<br />

Markgrafen Friedrich von Ansbach, Brandenburg, der in Nördlingen<br />

gefallen war.<br />

• Gallas hatte sein großes Magazin und sein Hauptquartier nach Worms<br />

verlegt, um von dort aus den Krieg und Terror in die gesamte Pfalz, Saar<br />

und Rheinhessen zu tragen. Mit seiner Hauptarmee verfolgte Gallas den<br />

Herzog von Weimar, während andere Abteilung nach Norden und Süden<br />

vorgingen. Die Zweibrücker Landmiliz löste sich angesichts dieser<br />

Bedrohung auf und die Bürger Bergzaberns und Annweilers öffneten<br />

freiwillig ihre Stadttore.<br />

148 ) Die Namen stammen aus dem Taufregister der Hochdeutsch Reformierten Gemeinde Frankenthal<br />

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