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1568, Dienstag, den 16 November. Herzog Wolfgang von Zweibrücken<br />

rüstete zu seinem Kriegszug, um den Hugenotten zu helfen 320 . Auch<br />

Kaiserslautern war davon betroffen. Aus Angst von dem franzosischen<br />

Herzog Aumale (Dumal) angegriffen zu werden, stellte die Stadt zwei<br />

gute Kundschafter an, die in Saarbrücken recherchieren sollten.<br />

Außerdem sollten die Wächter verstärkt aufpassen und das Kersttor neu<br />

besetzt werden. Die Wachstunden an den Toren wurden bis nach<br />

Mitternacht ausgedehnt.<br />

1568, Freitag, der 26. November: Bereits 10 Tage später hatte sich die<br />

politische und militärische Situation verschärft. „Dieweil die Gefahr vor<br />

der Tür, dass der Herzog von Aumale (Dumal) mit Heereskraft den<br />

Herzog und Pfalzgrafen Wolfgang (von Zweibrücken) überzieht“ und die<br />

Gefahr wuchs, vom Herzog Aumale überrollt zu werden, beschloss der<br />

Lautrer Stadtrat, die Bürgerschaft zu mobilisieren. Am kommenden<br />

Montag sollten die Bürger gemustert werden. Sie seien durch den<br />

Bürgereid und bei angedrohter namhafter Strafe dazu verpflichtet. Sie<br />

wurden zudem aufgefordert, das gesamte Brennholz und den Dung in die<br />

Stadt zu schaffen, (damit die Truppen des Gegners nicht so leicht einen<br />

Stadtbrand entfachen konnten). Am Montag den 6 Dezember<br />

verpflichtete der Bürgermeister die neu angeworbenen Kriegsknechte,<br />

wie es Brauch war. Am gleichen Tag beschwerte sich der Stadtschlosser<br />

Meister Hans Frei. Es sei ihm nicht zuzumuten, für die alte Besoldung<br />

weiter zu arbeiten. Außerdem leide er unter der Doppelbelastung.<br />

Einerseits soll er das marode Uhrwerk des Barfüßer-Ordens in Ordnung<br />

zu bringen, andererseits müsse er den Wachdienst schieben. Die<br />

Stadtoberen vertrösteten ihn. Er solle die Änderung der Uhr vornehmen<br />

und noch ein Jahr lang sein Bestes tun (a.a.O., S. 70 )<br />

1566, Freitag, den 24 Dezember. Bei der Musterung der Bürger ergaben<br />

sich erhebliche Ausrüstungsmängel Der Stadtrat beschloss entsprechend<br />

des Musterungsregisters die fehlenden Waffen auf der Frankfurter Messe<br />

zu kaufen.<br />

1569, Donnerstag, der 17. März. Herzog Hans Casimir hat auf Befehl<br />

unseres gnädigsten Kurfürsten und Herrn (Friedrich III. ), seines Herrn<br />

Vater den ehrsamen Rat und die von den Gemeinden aufs Schloß bestellt<br />

und daselbst durch den alten Marschall den Landschaden feststellen<br />

lassen, der durch das französische Kriegsvolk im Elsaß und Straßburg<br />

herum etliche Mitgliedern des Reiches erbärmlich überfallen, mir Mord,<br />

Brand und Raub ganz beschwerlich angegriffen hatte.<br />

Der Kurfürst war äußerst besorgt, der Franzos (Herzog von Aumale)<br />

könne von Metz aus auch auf Zweibrücken losgehen. Deswegen ordnete<br />

der Kurfürst in allen seinen kurpfälz. Städten und Flecken (Dörfern) an,<br />

alle seine Untertanen zu mustern. Es sollte aller zur Gegenwehr dienliche<br />

angeordnet und bestellt werden. Bereits sei in Germersheim und<br />

Billigheim einiges Kriegsvolk eingetroffen. Auch würden in wenigen<br />

Tagen 100 fremde Hakenschützen in Kaiserslautern zur Verteidigung<br />

320 ) Im Februar 1569 zog Herzog Wolfgang los = 3 Hugenottenkrieg. Herzog Wolfgang starb am<br />

11. Juni 1569 vor Limoges an den Spätfolgen eines schlecht ausgeheilten Beinbruchs von<br />

1566, den er sich im Türkenkrieg 1566 zugezogen hatte. (Wundbrand)

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