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ergebnislos, und 1532 versuchten die Osmanen erneut einen Vorstoß gegen Wien.<br />

Vergeblich berannten sie die Festung Güns und das Anrücken eines Reichsheers,<br />

sowie die Niederlage der tatarischen Reiterei in Niederösterreich erzwangen<br />

erneut ihren Rückzug.<br />

1547: Doch auch die Versuche des Deutschen Königs Ferdinands I. scheiterten,<br />

sein ganzes Erbe in Besitz zu nehmen. Nach der schweren Niederlage bei Ofen<br />

(Budapest), erkannte Habsburg die De-facto-Herrschaft des Sultans über einen<br />

Großteil Ungarns an. Ungarn wurde somit osmanische Provinz. Siebenbürgen<br />

hatte inzwischen einen eigenen Fürsten, der durch eine geschickte Schaukelpolitik<br />

die jeweilige Situation für sich nutzte.<br />

1547: Ferdinand I. erkaufte sich einen Waffenstillstand mit einem jährlichen<br />

Ehrengeschenk, einer Tributzahlung“ von 30.000 Goldstücken (Dukaten). Die<br />

Schwäche gegenüber den Türken war auch eine Folge des verhängnisvollen<br />

Bündnisses, das der „allerchristlichste König“ von Frankreich 1536 mit dem<br />

Sultan geschlossen hatte.<br />

1551: bot sich Ferdinand I. die Chance, doch noch in den Besitz Siebenbürgens<br />

zu kommen. Die Witwe Johann Zapolyas war zu einem Verzicht bereit. Doch die<br />

habsburgischen Truppen behandelten bei ihrem Einmarsch die Bevölkerung so<br />

grausam, dass die Siebenbürger den Sohn Zapolyas zum Fürsten wählten und die<br />

osmanische Oberhoheit den Österreichern vorzogen.<br />

1562: Die Türken rückten in Temesvar ein, und der deutsche König Ferdinand I.<br />

akzeptierte 109 im Frieden von Konstantinopel den türkischen Besitzstand und die<br />

Fortdauer der Tributzahlungen an das Osmanische Reich.<br />

1566 griff der junge Johann Sigmund Zapolya, Sohn des Vorgenannten, mit<br />

Unterstützung des Paschas von Temesvar das kaiserliche Ungarn an. Sogar der<br />

alte Sultan Suleiman der Prächtige rückte - zum 13. und letzten Mal - noch einmal<br />

ins Feld. Er starb während der Belagerung von Szigetvar, das die Bevölkerung<br />

unter dem heldenhaften Niklas Zriny verteidigte. Viele christliche Herrscher<br />

hatten es sich nicht nehmen lassen, dem Kaiser persönlich zu Hilfe zu kommen,<br />

so wie sie es auf dem Reichstag in Augsburg versprochen hatten.<br />

So auch Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken. Der hatte auf seine eigenen<br />

Kosten 300 Reiter angeheuert, mit denen er Ende Juni 1566 Neuburg an der<br />

Donau verlassen hatte. Sein ältester Sohn, der 19jährige Prinz Pfalzgraf Philipp<br />

Ludwig ritt an seiner Seite. Am 18. August 1566 erreichten sie das kaiserliche<br />

Lager in Altenburg/Ungarn. Herzog Wolfgang war nicht wie die meisten der<br />

anderen Fürsten „ruhig unter den Zelten geblieben“, sondern kämpfte mit seinen<br />

Leuten ganz vorne mit. Dies brachte ihm zwar Anerkennung und Bewunderung<br />

ein, aber er riskierte auch einiges. Als er vom Pferd stürzte und sich dadurch den<br />

Schenkel brach, war für ihn und seine Expedition Schluss. Auch die Lautrer<br />

Bürger und Steinsetzer Peter Kreider & Arnold Schwarz hatte am Montag, den<br />

3. Juni 1566 Kaiserslautern verlassen, um gegen die Türken in Ungarn zu<br />

109 ) Ferdinand I, der Bruder des deutschen Kaisers Karl V. wurde 1531 zum Deutschen König<br />

gewählt.<br />

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