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Hausbau nicht lauter Eichenholz, sondern zum Innenausbau auch<br />

geringwertige Holzarten genommen werden sollten. Es ginge nicht darum,<br />

den Höferern ihre Berechtigungen und Freiheiten zu entziehen, sondern es<br />

geschehe nur darum, damit sie und ihre Nachkommen dieselben umso<br />

länger genießen können. Dies wäre aber unmöglich, wenn wie bisher mit<br />

dem Fällen der Eichen gehaust würde.<br />

Der Kurfürst bestätigte das alte Weiderecht. Weiterhin durften die Hofbewohner<br />

jährlich ihre Schweine und Kühe sieben Tage lang vom 26. September bis zum<br />

2ten Oktober 107 in den Wald treiben und auch dort pferchen. Ihnen wurde jedoch<br />

verboten, die Eichen- und Buchbäume zu schütteln oder daran zu schwingen. Wer<br />

dabei erwischt wurde, dem drohte Strafe.<br />

Brennholz: Den Hofbewohnern wurde weiterhin gestattet, dürres Holz,<br />

liegend oder stehend mit zu nehmen. Das gleiche galt für zersplitterte Bäume<br />

nach einem Wind- oder Schneebruch. Auf keinen Fall sollten als Brennholz<br />

frisch geschlagene Bäume verwandt werden.<br />

Bauholz: „Wer einen neuen Bau macht oder einen alten ausbessern will, dem<br />

soll das nötige Holz in diesem Wald angewiesen werden. Dem Förster sollten<br />

dann jedes Mal fünf Schillinge Heller gegeben werden“<br />

1684: erließ der Kurfürst eine kuriose Jagd-Verordnung<br />

„Ohne unser gnädigste Spezialerlaubnis darf niemand durch die<br />

herrschaftlichen Waldungen und Wildgehege mit einem Gewehr gehen, es<br />

sei denn er habe das Schloss von seinem Gewehr abgenommen, welches er<br />

dann so lange in seinem Sacke aufbewahren muss, bis er wieder aus dem<br />

Wald oder Gehege gekommen ist (Keiper, a.a.O., S. 64)!<br />

3.13. Die ersten Türkenkriege 1529 bis 1568<br />

In Böhmen wurde Ferdinand I. zum Deutschen König gewählt, und die Stände<br />

von Mähren, Schlesien und der Lausitz bestätigten die Wahl. In Ungarn, das die<br />

Osmanen nach ihrem Sieg zunächst wieder geräumt hatten, kam es zu einer<br />

Doppelwahl: In Pressburg wurde der Habsburger, in Stuhlweißenburg der Fürst<br />

von Siebenbürgen und türkische Vasall Johann Zapolya zum König erkoren. Mit<br />

einer „Hofstaatsordnung“ richtete Ferdinand I. sogleich eine zentrale<br />

Verwaltungsstelle für alle seine Länder ein. Die Truppen Ferdinands vertrieben<br />

dann Zapolya aus Ungarn, doch die Türken waren nicht bereit, den Habsburger<br />

als Herrscher Ungarns anzuerkennen; als Verbündete Zapolyas rüsteten sie erneut<br />

zum Krieg.<br />

1529: Am 10. Mai brach Sultan Suleiman der Prächtige 108 mit einem riesigen<br />

Heer von rund 250.000 Mann von Konstantinopel auf. Am 8. September eroberten<br />

sie Budapest. Nun rückte die Armee rasch gegen das österreichische Erbland vor.<br />

107<br />

) Der uralte Zeitrahmen hieß drei Tage vor und drei Tage nach Michaelis. Der Stichtag war der 29.<br />

September.<br />

108<br />

) In der türkischen Geschichte führt er den Beinamen der „Gesetzgeber“ Unter ihm hatte das<br />

Osmanische Reich seine größte Ausdehnung<br />

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