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Pocken118

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Die Familie Strack traf das Unglück doppelt. Die Mutter Katharina Bachmann<br />

hatte nach der Todesnachricht ihres Sohnes Wilhelm Alpträume. Ständige Angst<br />

und Alpträume verfolgten sie. In Sorge um ihren zweiten Sohn Thomas, der<br />

1911/1912 auf die Welt gekommen war, vermochte sie kaum noch zu schlafen.<br />

Eigentlich hatte Thomas Glück im Unglück. Kurz nach Kriegsbeginn leistete er<br />

seinen Kriegsdienst bei der Deutschen Reichsbahn ab. So sah er als Eisenbahner<br />

viele Fratzen des schrecklichen und des teuflischen Krieges. Nach der<br />

Kapitulation schlug er sich in Zivil nach Westen durch. In Leverkusen bekam er<br />

von einem Verwandten ein Fahrrad. Er radelte die fast ebene Strecke den Rhein<br />

und daraufhin die Nahe entlang. Anstatt die hügelige Stecke durch den Hunsrück<br />

zu nehmen. Bei Kreuznach nahmen ihn die Amerikaner gefangen und sperrten ihn<br />

ihr gefürchtetes Open Air Camp Bretzenheim 482 ein. Dass er dies ohne<br />

Lungenentzündung überlebte, war schon ein kleines Wunder. Aber er holte sich<br />

dort das tödliche Fleckfieber. Zwar wurde er am 2. Juni 1945 aus der<br />

Gefangenschaft entlassen, aber er starb am 3.7.1945 an Typhus in Kaiserslautern.<br />

Herbert Thines †<br />

482 ) Im Hungerlager Bretzenheim war auch der Erlenbacher Franz Steidel, * 14.4.1902<br />

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