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8.21. Der Straßenbau: Gersweilerhof ↔ Erlenbach,<br />

Wir kennen alle diese sehr steile Straße, ohne Fußweg, End- oder Ausgangsstück<br />

der heutigen K 9. Heute ist Vorsicht angesagt, dies gilt sowohl für die Autofahrer,<br />

insbesondere aber für die Fußgänger. Dieses Teilstück hatte es schon immer in<br />

sich. 1880 lebten 12 Familien auf dem Gersweilerhof. Sie waren auf die<br />

befestigte Straße angewiesen. Die Kinder gingen in Erlenbach zur Schule und<br />

auch die Landwirte brauchten zur Ackerbestellung, Ernte und Vermarktung ihrer<br />

Produkte einen befestigten Weg. Die Pferde- und Ochsenkarren hatten schmale<br />

Räder, die sich immer weiter in den oft schmierigen Untergrund eingruben, so<br />

dass tiefe Rillen entstanden. Regen, Eis und Schnee taten ihr übriges. Die<br />

Hofbewohner hatten es allmählich satt, dass sich nichts tat. Immer und immer<br />

wieder waren sie bei der Gemeindeverwaltung und dem zuständigen<br />

Bürgermeister in Otterberg vorstellig geworden. Bereits seit dem Mai 1882 war<br />

das Königlich Bayer. Bezirksamt in die Verhandlungen eingebunden, aber dann<br />

kam Bewegung in die Sache.<br />

29. Juni 1883: der Erlenbacher Gemeinderat fasste endlich den Beschluß, diesen<br />

Weg auszubauen. Damals wie heute verging noch etliche Zeit bis zur<br />

Realisierung. Der Otterberger Bürgermeister leitete den Beschluß an das<br />

Königliche Bezirksamt in Kaiserslautern weiter.<br />

6. Okt 1883: der Bezirksamtmann Schmitt nahm dazu Stellung. Er schrieb:<br />

Angesichts der anderweitigen großen Belastungen der Gemeinde Erlenbach und<br />

der angespannten Finanzlage, sieht er (Schmitt) den ins Auge gefassten Ausbau<br />

als nicht zwingend an, zumal dieser Weg nur den Hofbewohnern zugute kommt.<br />

„Wohl sind die Gemeinden zur Herstellung geeigneter Verbindungswege<br />

verpflichtet, aber über Umfang und Art der Leistung beschließenden Behörde<br />

macht § Art 89, Abs. VI der Gemeindeordnung ausdrücklich eine entsprechende<br />

Rücksichtsnahme auf die Leistungsfähigkeit der Gemeinde zur Pflicht“ Aber<br />

anscheinend stand er dem Ausbau doch wohlwollend gegenüber.<br />

13. Okt. 1883: Bezirksamtmann Schmidt schreibt unter diesem Datum dem<br />

Otterberger Bürgermeister:<br />

„Nachstehend erhalten Sie die Abschrift meiner heute an den Adjunkten<br />

Holstein in Erlenbach ergangenen Zuschrift zur Kenntnisnahme: Auf<br />

wiederholte Vorstellung der Hofbewohner des Gersweilerhofes wegen<br />

Herstellung des Weges an diesen Hofe auf der Gemarkung Erlenbach habe<br />

ich beschlossen, unter Zuziehung des Bauschaffners und der Bewohner 428<br />

des Gersweilerhofes eine Besichtigung der Wegstrecke vorzunehmen“, die<br />

am Mittwoch, den 18. Oktober um 14 Uhr stattfand. Herbeizitiert wurden<br />

auch die Adjunkten Hollstein (Erlenbach) Jacob Geiß vom<br />

Gersweilerhof.<br />

Inzwischen hatte der Bezirksbauschaffner ein Gutachten nebst<br />

Kostenvoranschlag erstellt. Er bezifferte den Ausbau auf 800 Reichsmark bei<br />

einer vernünftigen Chaussierung Am 15. Februar 1884 hatte die Gemeinde<br />

428) Die Bewohner laut Protokoll waren die Familien Philipp Karch, Jacob Korn, Philipp Marky,<br />

Jacob Geiß, Adam Knieriemen, Engelhardt, Theobald Knieriemen III, Carl Benkel, Johannes<br />

Marky, Th. Marquis I und Th. Marquis II<br />

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