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Steinhauer beschäftigt. Noch heute können wir die perfekte Stein- und<br />

Maurerarbeiten bewundern, die unsere Handwerker ablieferten. Die<br />

Maurerarbeiten erledigte die Firma des Maurermeister Karl Barth I., * 24.2.1860.<br />

Die Einweihungsfeier wurde im Stile der damaligen Zeit gefeiert. Dem langen<br />

Zug durch Erlenbach gingen 26 Ehrenjungfrauen in weißen langen Kleidern<br />

voraus. Jede hatte ein Krönchen auf und ein Sträußchen in der Hand. Das Foto<br />

entstand im Schulhof. Ganz rechts sehen Sie noch die Mauer des unappetitlichen<br />

Toilettenhauses<br />

1900: Radio und Fernsehen waren noch nicht erfunden und nur wenige Leute<br />

hatten eine Taschenuhr. So war es höchst sinnvoll, zentral auf dem hohen<br />

Kirchturm eine große Gemeindeuhr zu installieren, die traditionell regelmäßig<br />

viertelstündlich schlug. Damals regnete sich noch keiner über den schönen Klang<br />

auf. So wusste jeder im Umkreis, was die Uhr geschlagen hatte. Am 28.<br />

September beantwortete das Presbyterium das Wunschschreiben des<br />

Bürgermeisteramtes. Die Kirchengemeinde stellte für die Installation folgende<br />

Bedingungen:<br />

1. Die Gemeinde Erlenbach trägt nicht nur alle Kosten der Bestellung,<br />

Aufstellung und Unterhaltung der Uhr, sondern verspricht auch, alle durch<br />

Aufstellung, Unterhaltung und Regenerierung derselben in und an der<br />

Kirche jemals notwendigen Arbeiten aus der Gemeindekasse zu<br />

übernehmen.<br />

2. Die politische Gemeinde verpflichtet sich, die Uhr auf ihre Kosten<br />

aufziehen. zu lassen und zwar von einem solchen Manne, welcher dem<br />

Presbyterium genehm ist. Und bei begründetem Verlangen aber denselben<br />

zu verabschieden und einen anderen dem Presbyterium zusagenden anzustellen.<br />

Außerdem verpflichtet sich die Gemeinde, für jeden Schaden an<br />

der Kirche aufzukommen, der durch die Schuld des Aufziehers verursacht<br />

wird.<br />

3. Für den Fall, dass im Laufe der Zeit, die eine oder andere Glocke springen<br />

sollte und der Schaden auf die Turmuhr zurückzuführen ist, verpflichtet<br />

sich die Gemeinde den Schaden auf ihre Kosten zu beheben.<br />

1901: am Heiligabend tagte der Erlenbacher Gemeinderat 420 unter der Leitung<br />

von Bürgermeister Jacob Mayer. Er bestimmte den Polizeidiener Jacob<br />

Knieriemen III das Aufziehen der Erlenbacher Turmuhr ab dem 1. Januar 1902<br />

zu übertragen. Er bekam dafür als jährliche Entschädigung 35 Mark, also 10<br />

Pfennig pro Tag. Außerdem sollte er das Neujahrsläuten für drei Mark erledigen.<br />

Alles vorbehaltlich der Zustimmung des Presbyteriums.<br />

Die Glockenbeschlagnahme 421<br />

„Mit zunehmender Kriegsdauer wurde deutlich, dass es aufgrund der nicht<br />

erfolgten Vorbereitung für einen längeren Krieg notwendig wurde, Ersatzmetalle<br />

420 ) Dem Gemeinderat 1901 gehörten an: 2) der Adjunkt Johannes Hollstein, 3) Jacob Barth, 4.)<br />

Philipp Herbach, 5) Jacob Hollstein, 6.) Peter Knieriemen, 7) Benedikt Korn, 8) Nicolaus<br />

Mangold, 9) Philipp Merz, 10) Heinrich Merk, 11) entschuldigt fehlte Theobald Geiß<br />

421 ) Heinrich Thalmann, Die Pfalz im Ersten Weltkrieg, Kaiserslautern 1990, S. 286 ff.<br />

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