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Protestantischer Kindergarten<br />

1935 war in der Bergstraße das Kindergarten-Gebäude errichtet worden, das<br />

damals allen hygienischen Vorschriften entsprach. Kurz nach dem Krieg kam<br />

alles erst sehr langsam wieder in Gang. 1945 und 1946 diente das Haus als<br />

Wohnraum. Davon waren 70 qm frei. Diesen Teil bot die Gemeinde den Alliierten<br />

als Leit- und Geschäftsstelle für ihre Manöver an.<br />

Nach 1949 bemühte sich die Gemeinde um eine baldige Wiedereröffnung als<br />

Kindergarten. Zu diesem Zweck hatte sie mit dem Diakonissen-Mutterhaus in<br />

Marburg einen Vertrag zur Gestellung einer Kindergärtnerin geschlossen. Aber<br />

sehr schnell kam die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen. Deshalb<br />

beabsichtigte der Gemeinderat, das Gebäude an die Evangelische Kirche der Pfalz<br />

zu verkaufen und den Betrieb der protestantischen Kirchengemeinde zu<br />

übertragen. Natürlich wollte sich die Gemeinde nicht ganz aus ihrer<br />

Verantwortung stehlen und sie sicherte dem kirchlichen Träger einen jährlichen<br />

Betriebszuschuss zu.<br />

Verkehrsanbindung<br />

1951/52: Der Bürgermeister beurteilte in seiner Aktennotiz die verkehrsmäßige<br />

Anbindung als zufriedend stellend. Einerseits konnten die Bürger mit der<br />

Bundesbahn fahren, andererseits hatten die Verkehrsbetriebe 493 nach Erlenbach<br />

eine stark frequentierte Buslinie aufgebaut, mit der man besser, schneller und<br />

billiger nach KL kam. Im Sommer 1951 waren die Busse bereits voll besetzt.<br />

Aber im Winter, als die Rad- und Motorradfahrer wegen des Schnees nicht mehr<br />

selbst fahren konnten, herrschte in den Bussen ein beängstigendes Gedränge und<br />

mancher Morlauterer kam erst gar nicht mehr in den Bus hinein.<br />

Vereine<br />

Bürgermeister Braunbach zählte in seiner Aktennotiz 11 Vereine auf. Der<br />

Gesang- und Musikverein betätigten sich kulturell und der Fußball- und<br />

Turnverein warteten mit besonderen sportlichen Leistungen auf. Für die Jungen<br />

war es eine Ehre für den FCE zu spielen und sonntags pilgerten Hunderte von<br />

Erlenbacher Fans auf den Sportplatz, um ihre Mannschaft anzufeuern. Das<br />

mütterliche Engagement war gelegentlich so groß, dass sie mit dem Regenschirm<br />

hinter dem gegnerischen Spieler her war, wenn der geliebte Sohn gefault oder gar<br />

umgesäbelt wurde. Da wurden ein paar Pfennige Eintritt kassiert und die beiden<br />

Rot Kreuz Helfer waren immer zur Stelle.<br />

Der Pfälzerwaldverein bot den Wanderern monatlich schöne Wanderungen und<br />

Ausflüge in die nähere und fernere Umgebung an. Der VdK und das DRK hatten<br />

recht aktive Ortsgruppen und der Krankenpflegeverein unterhielt eine<br />

Schwesternstation. Auch der Obst- und Gartenbauverein konnte in vielen<br />

Versammlungen und in Beratungen vor Ort sachkundige Hilfe anbieten. In<br />

sozialer Hinsicht war der Bürgersterbeverein besonders rührig. Dieser Verein<br />

auf Gegenseitigkeit hatte viele Mitglieder geworben und konnte deshalb durch<br />

sein Umlageverfahren in den letzten Jahren 1948 – 51 die Sterbegelder bedeutend<br />

erhöhen. Gerade in den dunklen Wintermonaten boten die Vereine etliche<br />

Veranstaltungen an, so dass das damalige Leben sehr kurzweilig war.<br />

493 ) Sie hießen damals Städtische Omnibusbetriebe Kaiserslautern<br />

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