Medien und Gewalt.

Übersicht Wirkungen von Gewalt in Film und Fernsehen
➔
3.3.7 Das General Aggression Model
Craig A. Anderson u. a. (Anderson/Bushman 2001; 2002b; Anderson/Huesmann 2003;
Carnagey/Anderson 2003) haben in den letzten Jahren ein Modell entwickelt, das die
Schlüsselideen verschiedener Theorien, darunter z. B. die kognitive Lerntheorie (vgl.
Kapitel 2.2), das Priming-Konzept (vgl. Kapitel 3.3.5), die Skript-Theorie (vgl. Kapitel
3.3.6) und das Excitation-Transfer-Modell (vgl. Kapitel 2.2, 3.2.6) integrieren will. Dem
„General Aggression Model“ (GAM) liegt die Annahme zugrunde, dass die Ausübung von
Gewalt v. a. auf dem Lernen, der Aktivierung und der Anwendung aggressionsbezoge­
ner, im Gedächtnis gespeicherter Wissensstrukturen basiert. Die drei Hauptkompo­
nenten des Modells sind Input-Variablen („Person“ und „Situation“), der gegenwärtige
innere Zustand des Individuums und aus verschiedenen Einschätzungs- und Entschei­
dungsprozessen resultierende Ergebnisse:
Abb. 2: „Single-Episode General Aggression Model“
Input
Routes
Outcomes
Person
Situation
Present International State:
Affect
Cognition Arousal
Appraisal &
Decision
Processes
Quelle: Carnagey/Anderson 2003, S. 97.
Input-Variablen:
Thoughtful
Action
Impulsive
Action
Social
Encounter
Zur Person gehören Wesenszüge, gegenwärtiger Zustand, Überzeugungen, Einstellun­
gen, langfristige Ziele, Werte, Geschlecht und Skripts (vgl. dazu Kapitel 3.3.6).
➔
111