17.10.2012 Aufrufe

Medien und Gewalt.

Medien und Gewalt.

Medien und Gewalt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Übersicht Wirkungen von <strong>Gewalt</strong> in Film <strong>und</strong> Fernsehen<br />

➔<br />

Vor allem die Einbeziehung verschiedener Kontextfaktoren stellt eine Besonderheit der<br />

NTVS dar, die sie von vielen früheren Inhaltsanalysen unterscheidet. Die von den For­<br />

schern auf Basis bis dahin vorliegender Forschungsbef<strong>und</strong>e erarbeiteten Annahmen<br />

über die relevanten Kontextfaktoren <strong>und</strong> die Art ihrer mutmaßlichen Auswirkungen<br />

sind folgender Tabelle zu entnehmen (vgl. Smith u. a. 1998, S. 13–22, Tabelle auf S. 13):<br />

Tabelle 1: Annahmen der NTVS über die Wirkung von Kontextfaktoren<br />

bei <strong>Gewalt</strong>darstellungen<br />

Kontextfaktoren Art der Wirkung<br />

Attraktiver Täter �<br />

Attraktives Opfer �<br />

Gerechtfertigte <strong>Gewalt</strong> �<br />

Ungerechtfertigte <strong>Gewalt</strong> � �<br />

Präsenz von Waffen �<br />

Extensive <strong>und</strong> explizit<br />

gezeigte <strong>Gewalt</strong><br />

� � �<br />

Realistische <strong>Gewalt</strong> � �<br />

Belohnungen � �<br />

Bestrafungen � �<br />

Hinweise auf Schmerz/<br />

Verletzungen<br />

Lernen von <strong>Gewalt</strong> 18 Angst Desensibilisierung<br />

�<br />

Humor � �<br />

� = vermutliche Verstärkung der Wirkung � = vermutliche Verringerung der Wirkung<br />

Die Forscher stellten für die drei Untersuchungsjahre keine großen Veränderungen in<br />

der Darstellung von <strong>Gewalt</strong> fest, 19 so dass an dieser Stelle nur die Bef<strong>und</strong>e für das dritte<br />

Jahr der Studie referiert werden sollen. Im Einzelnen zeigten sich folgende Ergebnisse<br />

(vgl. Smith u. a. 1998, S. 56–109): 20<br />

18 „Lernen“ wird im Rahmen der NTVS offensichtlich anders verstanden als im Rahmen der Theorie des<br />

Beobachtungslernens (vgl. Kapitel 2.2), denn auch ungerechtfertigte <strong>Gewalt</strong>, explizit <strong>und</strong> ausführlich<br />

gezeigte <strong>Gewalt</strong> sowie <strong>Gewalt</strong>, deren negative Konsequenzen gezeigt werden, kann gelernt werden.<br />

Allerdings sinkt beim Vorhandensein dieser kontextuellen Faktoren die Wahrscheinlichkeit der direkten<br />

bzw. kurzfristigen Handlungsauslösung.<br />

19 Zu einer Zusammenfassung der Veränderungen vgl. Smith u. a. 1998, S. 110–127.<br />

20 Die Bef<strong>und</strong>e beziehen sich auf drei verschiedene Analyseebenen: Violente Sendungen, violente Szenen<br />

(„related series of violent behaviors, actions or depictions of harmful consequences of violence that occur<br />

without a significant break in the flow of actual or imminent violence“) <strong>und</strong> violente Akte bzw. Interaktionen<br />

(„interaction between a perpetrator (P) who performs a type of act (A) directed at a target (T)“) (Smith<br />

u. a. 1998, S. 31). ➔<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!