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Medien und Gewalt.

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Übersicht Wirkungen von <strong>Gewalt</strong> in Film <strong>und</strong> Fernsehen<br />

➔<br />

Präsenz <strong>und</strong> Intensität von <strong>Gewalt</strong>:<br />

Insgesamt enthielten 61 % der Sendungen <strong>Gewalt</strong>, 21 <strong>und</strong> durchschnittlich ereigneten<br />

sich knapp sieben violente Interaktionen pro St<strong>und</strong>e. Von den violenten Sendungen<br />

enthielten lediglich 18 % nur eine violente Interaktion, 15 % zwei, 9 % drei, 26 % vier bis<br />

acht <strong>und</strong> 32 % neun oder mehr. Was das Genre betrifft, lag der Anteil gewalthaltiger<br />

Sendungen bei Spielfilmen (89 %) <strong>und</strong> dem Genre „Drama“ (andere fiktionale Erzählfor­<br />

men, z. B. Fernsehserien; 75 %) deutlich höher, bei Comedy (37 %), „Reality“ (39 %) <strong>und</strong> in<br />

Musik-Videos (53 %) deutlich niedriger als der Durchschnitt. Das Kinderprogramm war<br />

mit 67 % ebenfalls gewalthaltiger als andere Genres. Auch wies es mit über 13 die höchs­<br />

te Zahl violenter Interaktionen pro St<strong>und</strong>e auf (Durchschnitt: 6,8).<br />

Darstellung der Täter:<br />

Täter wurden zu 90 % als menschliche (70 %) oder menschenähnliche (21 %) Wesen dar­<br />

gestellt (im Gegensatz zu Tieren, übernatürlichen Wesen u. a.). 73 % der gewalttätigen<br />

Fernsehfiguren waren männlich, nur 10 % weiblich. 22 72 % waren Erwachsene (21 bis<br />

64 Jahre), nur 5 % Teenager, 3 % Kinder <strong>und</strong> 1 % ältere Leute (65 Jahre oder älter). Die violen­<br />

ten Protagonisten wurden seltener als „gut“ (28 %) denn als „schlecht“ (43 %) charakteri­<br />

siert. 41 % wurden insofern als „attraktiv“ präsentiert, als sie zumindest einige gute<br />

Eigenschaften besaßen. 23 <strong>Gewalt</strong>tätige „Helden“ (d. h. Personen, die über ihre Pflichten<br />

hinausgehen, um andere vor <strong>Gewalt</strong> zu schützen) kamen nur selten vor (10 %).<br />

Darstellung der Opfer:<br />

Auch die <strong>Gewalt</strong>opfer waren zumeist menschliche (70 %) oder menschenähnliche (21 %)<br />

Wesen <strong>und</strong> zumeist männlich (71 %; weiblich waren 10 %). Die meisten Opfer waren<br />

Erwachsene (68 %), nur wenige waren Teenager (7 %), Kinder (4 %) oder ältere Leute (1 %).<br />

36 % der Opfer wurden als „gut“, 29 % als „schlecht“ charakterisiert. 45 % boten sich<br />

aufgr<strong>und</strong> zumindest einiger guter Eigenschaften als Identifikationsfiguren für den<br />

Zuschauer an. Auch unter den Opfern fanden sich nur wenige „Helden“ (11 %).<br />

Gründe <strong>und</strong> Rechtfertigung von <strong>Gewalt</strong>:<br />

Die wichtigsten Motive für die Ausübung von <strong>Gewalt</strong> waren die Erlangung eines per­<br />

sönlichen Vorteils (28 % der violenten Interaktionen), Wut (28 %) <strong>und</strong> Schutz des eige­<br />

nen Lebens oder des Lebens eines anderen (24 %). Als gerechtfertigt wurde eine gewalt­<br />

tätige Interaktion in 28 % der Fälle präsentiert, als ungerechtfertigt in 69 % der Fälle.<br />

21 Der Inhaltsanalyse lag folgende <strong>Gewalt</strong>definition zugr<strong>und</strong>e (Smith u. a. 1998, S. 30): „Violence is defined as<br />

any overt depiction of a credible threat of physical force or the actual use of such force intended to physically<br />

harm an animate being or group of beings. Violence also includes certain depictions of physically<br />

harmful consequences against an animate being/s that result from unseen violent means.“<br />

22 Bei den übrigen Interaktionen war das Geschlecht des Täters nicht bestimmbar, weil er nicht zu sehen war,<br />

oder es handelte sich um eine Gruppe von Tätern beiderlei Geschlechts.<br />

23 Als „schlecht“ wurde eine Figur bewertet, die v. a. selbstsüchtige Ziele verfolgt, als „gut“ eine, deren Handeln<br />

von der Sorge um andere bestimmt wird. ➔<br />

21

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