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Übersicht <strong>Gewalt</strong> <strong>und</strong> Werbung<br />
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tiert sind. In jedem Fall einbezogen wurde jedoch eine Reihe von drei Experimenten,<br />
deren Bef<strong>und</strong>e Bushman 1998 veröffentlichte, 308 <strong>und</strong> die im Folgenden etwas genauer<br />
betrachtet werden sollen:<br />
Um herauszufinden, ob die Rezeption gewalthaltiger Fernsehformate die Werbeerin<br />
nerung positiv oder negativ beeinflusst, teilte Bushman (1998a) in einem ersten Experi<br />
ment 200 Versuchspersonen (100 Frauen, 100 Männer) in zwei Gruppen auf <strong>und</strong> zeigte<br />
ihnen je zwei Werbespots, die entweder in einen gewalthaltigen oder in einen gewalt<br />
losen Film eingebettet waren (die Filme unterschieden sich hinsichtlich ihres Erre<br />
gungspotenzials nicht). Unmittelbar im Anschluss daran sollten sich die Probanden an<br />
die beworbene Marke <strong>und</strong> Details der Werbebotschaft erinnern. 309 Dabei stellte sich<br />
heraus, dass die Werbeerinnerung der Rezipienten, die den violenten Film gesehen<br />
hatten, sowohl in Bezug auf den Markennamen als auch auf andere Inhalte des Spots<br />
geringer ausfiel als die der Probanden, denen der nicht-gewalthaltige Film vorgeführt<br />
worden war.<br />
In einem zweiten Experiment wiederholte Bushman diese Versuchsanlage, führte aber<br />
zusätzlich einen visuellen Markenerkennungstest durch, bei dem die Probanden<br />
(200 Studierende, 100 weiblich, 100 männlich) je sechs Dias verschiedener Marken<br />
desselben Produkts gezeigt bekamen <strong>und</strong> die beworbene Marke identifizieren sollten.<br />
Außerdem wurde erhoben, wie involviert die Probanden in den gezeigten Film waren<br />
<strong>und</strong> als wie ärgerlich sie die Werbeunterbrechung empfanden. Auf diese Weise sollte<br />
ausgeschlossen werden, dass die Unterbrechung eines intensiven Filmerlebnisses <strong>und</strong><br />
nicht der <strong>Gewalt</strong>gehalt des Films die Werbeerinnerung beeinflusste. Die Ergebnisse<br />
bestätigten die Bef<strong>und</strong>e des ersten Experiments. Außerdem schnitten die Probanden,<br />
die den gewalthaltigen Film gesehen hatten, im visuellen Markenerkennungstest<br />
schlechter ab. Die Filme erwiesen sich als gleich involvierend <strong>und</strong> die Werbeunterbre<br />
chung wurde als gleich ärgerlich empf<strong>und</strong>en, d. h. dieser Aspekt war als Einflussfaktor<br />
auszuschließen. In einem dritten Experiment wollte Bushman herausfinden, welchen<br />
Einfluss durch den Film hervorgerufene Emotionen auf die Werbeerinnerung besit<br />
zen. Erregung, Ärger sowie positive Gefühle der Probanden wurden erhoben. Darüber<br />
hinaus verwendete Bushman in diesem Experiment mit 320 Probanden (160 Frauen,<br />
160 Männer) je vier verschiedene gewalthaltige bzw. nicht-gewalthaltige Filme <strong>und</strong><br />
einen anderen Werbespot als Stimulusmaterial. Wieder zeigte sich, dass die Werbeer<br />
innerung bei den Probanden besser war, die einen nicht-gewalthaltigen Film gesehen<br />
hatten. Außerdem stellte Bushman fest, dass die violenten Filme bei den Probanden<br />
Ärger auslösten <strong>und</strong> Ärger einen negativen Einfluss auf die Werbeerinnerung besaß.<br />
Der violente Film erhöhte auch die Erregung <strong>und</strong> verringerte positive Gefühle. Beides<br />
wirkte sich jedoch weder positiv noch negativ auf die Werbeerinnerung aus. Diese<br />
308 Diese Experimente dürften das Gesamtergebnis der Meta-Analyse nicht unwesentlich geprägt haben, da<br />
sie mit insgesamt 720 Probanden knapp die Hälfte aller an den einbezogenen Studien beteiligten Probanden<br />
stellten.<br />
309 Ebenfalls erhoben wurde das Fernsehverhalten der Probanden, um sicherzustellen, dass ein möglicher<br />
Effekt auf den violenten bzw. nicht violenten Film <strong>und</strong> nicht auf habituelle Nutzung violenter Fernsehinhalte<br />
zurückging. ➔<br />
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