27.10.2013 Aufrufe

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Manchmal schimmert Kompetenz durch. Aber sie entsteht – im strikten begrifflichen<br />

Sinn – eben nicht als Ergebnis eines systematischen Bemühens, sondern sie blitzt<br />

zufällig auf. Von einer Aneignung ihres eigenen Lernens und ihrer Lernerfahrung sind<br />

die Schüler weit entfernt.<br />

5.2.6. Schlussfolgerung<br />

Das letzte Ergebnis ist nicht überraschend: Es wurden Jahresarbeiten geschrieben.<br />

Der Prozess der Entstehung von Jahresarbeiten wurde in der Schule weitaus stringen-<br />

ter organisiert als vor dieser gemeinsamen Arbeit. So hat die Gruppe sich organisiert<br />

und so hat sie sich ihre Ziele gesetzt: Ein Portfolio war nicht veranlagt. Wenn es nicht<br />

veranlagt ist, dann entsteht kein Portfolio und es entsteht auch keine Schülerreflexion<br />

im Sinne einer Aneignung <strong>des</strong> Lernens. So ist dieses Projekt im Sinne <strong>des</strong> Projektziels<br />

noch nicht einschlägig. Aber – und diese Schlussfolgerung gilt nicht nur für dieses<br />

Projekt, sondern für alle Projekte, die sich das anspruchsvolle pädagogisch Ziel setzen,<br />

mit auf den Lernprozess bezogenen Portfolios zu arbeiten: Zunächst müssen die<br />

pädagogischen Basisprozesse organisiert sein. Auf diesem Weg ist das Projekt<br />

Jahresarbeit ein gutes Stück vorangekommen. Dann kann der Prozess so strukturiert<br />

werden, dass ein Portfolio der Schüler entstehen kann. Andersherum ist die Wahr-<br />

scheinlichkeit eines Scheiterns an den Basisprozessen sehr groß.<br />

Was müsste getan werden, um die Jahresarbeit mit einem Portfolio zu ergänzen? Es<br />

müsste eine auf das Portfolio hin ausgerichtete zusätzliche Struktur in den Jahresab-<br />

lauf eingezogen werden. Mit dem „Startschuss“ werden die Schüler darauf orientiert,<br />

geeignete Dokumente über ihren Lern- und Arbeitsprozess zu sammeln (Notizen,<br />

Arbeitstagebuch im Prozess, aber auch Notizen zu eigenen Zielen und Hoffnungen,<br />

eine Dokumentation der Themenwahl etc., alles eben, was im Prozess entsteht). Dazu<br />

erhalten sie eine Einführung in den Portfolioprozess, der parallel zu der Themenfin-<br />

dung organisiert wird. In dieser Einführung wären die Fragen zu erarbeiten, die der<br />

Schüler mit seinem Portfolio neben der thematischen Arbeit erschließt, dazu wäre auch<br />

offen zu legen, welchen pädagogischen Zweck die Jahresarbeit erfüllen soll. Gleichzei-<br />

tig soll der Schüler auf die Arbeitstechniken der Portfolioarbeit eingestimmt werden.<br />

Diese Sammlung wird durch Dokumente ergänzt, die an den Eck- und Ankerpunkten<br />

<strong>des</strong> Prozesses entstehen. Dies können Rückmeldungen und eigene Notizen zu<br />

Sitzungen mit dem Mentor sein, dies sind auf jeden Fall Dokumente zum Zwischenkol-<br />

loquium, eigene Beobachtungen der Schüler und Rückmeldungen von außen. Das<br />

Portfolio bzw. zunächst die Materialsammlung wäre ein eigener Gegenstand für die<br />

Arbeit zwischen Schüler und Mentor.<br />

99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!