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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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sich jeder genaueren Kenntnis und wird, wenn überhaupt, nur im Falle von<br />

schmerzhaften Störungen <strong>zur</strong> Frage.<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Da die Portfoliomethode aber nun einmal grundsätzlich auf der Lernreflexion der<br />

Betroffenen beruht, hießen diese ersten durchaus niederschmetternden Erfahrungen:<br />

Das Ausgangsziel, die handlungskompetenzbildenden Wirkungen <strong>des</strong><br />

Oberstufenunterrichts in der Waldorfschule, namentlich der waldorfspezifischen<br />

künstlerisch-praktischen Unterrichtselemente, kann erst weiterverfolgt werden, wenn<br />

die Schüler gelernt haben, ihre Lernprozesse zu reflektieren, Lernchancen von<br />

konkreten Aktivitäten zu erkennen und einzuschätzen und (schulische, aber auch<br />

andere) Aktivitäten bewusst unter Lerngesichtspunkten aufzugreifen und zu beurteilen,<br />

um auf dieser Basis den eigenen Lernprozess bewusster zu steuern.<br />

Damit trat faktisch ein neues Ziel in den Vordergrund <strong>des</strong> Projekts, das im<br />

ursprünglichen Antrag zwar enthalten war, dort aber eher ein Nebenziel darstellte: Die<br />

Aufgabe hieß nun nämlich, bei den Schülern Lernkompetenz zu entwickeln, d.h.,<br />

Bewusstsein für ihren eigenen Lernprozess zu wecken und Fähigkeiten zu seiner<br />

aktiven Gestaltung zu bilden. Da von vorneherein klar war, dass die Arbeit mit<br />

Kompetenzportfolios auch diesen Effekt haben kann, dass die Portfolioarbeit, wie wir<br />

oben formuliert haben, selbst ein pädagogisches Mittel <strong>zur</strong> Förderung von<br />

Lernkompetenz sein kann, musste jetzt nicht das ganze Projekt verändert, aber seine<br />

Schwerpunktsetzung (und damit auch die Aufgabe der Evaluation) neu formuliert<br />

werden:<br />

Beim Einsatz der Kompetenzportfolios ging es nun in erster Linie gar nicht mehr<br />

darum, sichtbar zu machen, welche Kompetenzen Waldorfschüler beim Klassenspiel,<br />

bei der Jahresarbeit usw. erwerben. Sondern die Frage war nun: Bilden sich an der<br />

Arbeit mit Kompetenzportfolios bei den Schülern Lernkompetenzen, d. h., gibt es<br />

Hinweise darauf bzw. Belege dafür, dass sie ihre Lernerlebnisse zunehmend bewusst<br />

verarbeiten, sie reflektieren, ihre eigenen erworbenen Kompetenzen zunehmend<br />

besser beschreiben und deren Entstehung überblicken können? Und zeigen sich<br />

zumin<strong>des</strong>t Ansätze von Fähigkeiten, diese Kompetenzbildungsprozesse auch bewusst<br />

in die Hand zu nehmen und zu steuern? Im Mittelpunkt <strong>des</strong> Projekts stand nun die<br />

Frage, ob Kompetenzportfolios überhaupt ein Mittel sind, um das „Lernen lernen“ zu<br />

können, und wie sie gehandhabt werden müssen, um diesen Lernprozess möglichst<br />

intensiv und nachhaltig anzustoßen.<br />

Der Evaluation kam in diesem Zusammenhang nun die Aufgabe zu, die Portfolioarbeit<br />

der Schüler danach zu überprüfen, ob und wie sich in den ausgearbeiteten Portfolios<br />

„Lernkompetenz“ zeigt, wie sie sich im Spiegel dieser Dokumente entwickelt und ob die<br />

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