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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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3.3. <strong>Entwicklung</strong> der Projektschwerpunkte<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Von der Antragstellung an bestand unter allen Beteiligten Konsens darüber, dass es<br />

auf Anhieb nicht gelingen würde, die Kompetenzbildung in der Oberstufe von<br />

Waldorfschulen in ihrer ganzen Breite zu erfassen. Erst einmal musste es darum<br />

gehen, die Arbeit mit Kompetenzportfolios in den Schulen – in denen diese Arbeit bis<br />

dahin unbekannt war – überhaupt einzuführen und zu verankern. Dazu erschien es als<br />

der geeignete Weg, zunächst einmal exemplarisch mit einzelnen Besonderheiten <strong>des</strong><br />

Waldorfunterrichts zu beginnen. So kamen die oben genannten thematischen<br />

Schwerpunkte der beteiligten Schulen zustande. Bewährt sich die Portfolioarbeit an<br />

diesen Themen, wird man die hier gewonnenen Erfahrungen später auf andere<br />

Gebiete der Oberstufe übertragen und so den Portfolioansatz schrittweise auf die<br />

gesamte Oberstufenarbeit ausdehnen können. Einzig die Bochumer Schule hielt an der<br />

Intention fest, ein portfoliogestütztes Gesamtbild der Schülerkompetenzen entwickeln<br />

zu wollen, das sich auf die nicht im Abitur bewerteten Unterrichtsaktivitäten der<br />

Waldorfoberstufe (Klassenspiel, Jahresaarbeit usw.) stützt und diesen damit zu einer<br />

gewissen Anerkennung verhilft.<br />

Bereits bei den ersten Versuchen, mit der Portfolioarbeit in den ausgewählten<br />

Unterrichtsbereichen zu beginnen, zeigten sich ganz erhebliche Probleme, die<br />

schließlich zu einer Veränderung in der Gewichtung der einzelnen Projektziele führten.<br />

Diese Probleme waren vor allem folgende:<br />

Die Lehrer waren vollkommen unvertraut mit der Portfoliomethode, hatten falsche<br />

Vorstellungen und waren sich über bestimmte sehr wesentliche Bedingungen –<br />

z. B die Eigentätigkeit der Schüler – nicht im Klaren. Kaum ein Lehrer konnte<br />

sich zu Beginn richtig vorstellen, wie er die Portfolios in seinem Unterricht<br />

einsetzen könnte.<br />

Den Schülern fehlten zunächst sämtliche persönliche Voraussetzungen für eine<br />

Portfolioarbeit: Weder war ihnen klar, worum es dabei gehen soll, noch<br />

verstanden sie, was sie selbst dabei tun sollten. Vor allem aber zeigte sich, dass<br />

sie – bis auf sehr wenige Ausnahmen – keinerlei Bewusstsein für den eigenen<br />

Lernprozess hatten, ihn also auch nicht reflektieren konnten, und dass sie noch<br />

nie darüber nachgedacht hatten, was sie eigentlich bei bestimmten<br />

pädagogischen Angeboten – etwa dem Theaterspielen – lernen könnten bzw.<br />

gelernt haben. Gerade die unkonventionellen schulischen Aktivitäten waren von<br />

ihnen noch niemals unter Lerngesichtspunkten betrachtet worden, und sie hatten<br />

auch keine Vorstellung davon, wie sie das anstellen sollten.<br />

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