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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

auch die Gestaltung seines schriftlichen Teils entspricht nicht der seiner praktischen Arbeit.“<br />

„Es war jedoch für ihn keine leichte Aufgabe, kontinuierlich an seiner Jahresarbeit zu arbeiten<br />

und eine schriftliche Dokumentation auszuarbeiten. Die von ihm selbst gesetzten Arbeitsschritte<br />

wurden nicht termingerecht eingehalten.“<br />

„Das Fehlen der Seitenzahlen machte die Orientierung im Text nicht ganz einfach.“<br />

„In der vorliegenden Arbeit lassen sich einige Rechtschreibfehler finden, die aber den<br />

Gesamteindruck in keiner Weise schmälern.“<br />

„Was ihm allerdings leider nur sehr un<strong>zur</strong>eichend gelang, war, dieses Wissen in seiner<br />

Ausarbeitung mit eigenen Worten auszudrücken und auch das Ringen um eigene Worte als<br />

Aufgabe anzunehmen.“<br />

„Den eindringlichen Hinweisen seines Betreuers, ein solches Vorgehen zu unterlassen, folgte C.<br />

nicht… So ergibt sich eine Arbeit, die sich in anderen gesellschaftlichen Bereichen den Vorwurf<br />

<strong>des</strong> Plagiats gefallen lassen muss.“<br />

„Sein Vortrag wurde allseits als extrem dünn und dürftig wahrgenommen und konnte die …<br />

Erwartungen in keiner Weise erfüllen.“<br />

Das ist reiner Zeugnisstil, bei dem Schülern „pädagogisch“ gemeinte Rückmeldungen<br />

gegeben werden – und Lehrer die Gelegenheit haben, den einzelnen Schüler auf<br />

Mängel oder Fehlverhalten hinzuweisen. Das hat aber rein gar nichts mit<br />

Kompetenzfeststellung zu tun! Diese und ähnliche negative Äußerungen wie die im<br />

letzten Kasten sind im Zusammenhang mit Kompetenzfeststellungen problematisch:<br />

Zum einen haben sie mit einer Kompetenzfeststellung nichts zu tun, und zum anderen<br />

müssten sie selbst dann <strong>zur</strong>ückgewiesen werden, wenn man tatsächlich den Maßstab<br />

von „Arbeitszeugnissen“ anlegen wollte; denn diese dürfen bekanntlich keine negativen<br />

Bewertungen <strong>des</strong> Mitarbeiters beinhalten! Daran ändert es auch nichts, wenn die<br />

negativen Beurteilungen insgesamt im Zeugnis positiv „verpackt“ werden.<br />

Hier zeigt sich ein Dilemma der Lehrer: Betrachten sie ihre Gutachten als<br />

Rückmeldung an den Schüler, müssen natürlich auch die negativen Aspekte<br />

angesprochen und behandelt werden. Daraus können sich selbstverständlich auch<br />

neue Lernziele und Lernvereinbarungen ergeben. In einer stärkenorientierten<br />

Kompetenzfeststellung dagegen haben solche Bemerkungen ebenso wenig zu suchen<br />

wie in einem Abschlusszeugnis, das ja, eben weil es das Abschlusszeugnis ist, keine<br />

Bedeutung mehr im weiteren gemeinsamen Lernprozess hat. Im speziellen Fall der<br />

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