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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

5.5.2.3. Der Lernprozess der Schüler – die Lernbegleitgespräche<br />

Mit dem im vorhergehenden Abschnitt geschilderten Lernprozess der Projektgruppe<br />

wurde nun nicht nur ein Umdenken auf der Lehrerseite vollzogen, sondern auch eine<br />

qualifizierte und anspruchsvolle Einbindung der Schüler in den Prozess nötig, der<br />

schließlich zum Abschlussportfolio führen soll. Es war allen Beteiligten klar, dass die<br />

wenigsten Schüler gewissermaßen „aus dem Stand“ in der Lage sein werden, „ihren<br />

Lernprozess, ihre Lernleistungen und Lernerträge“ zu beschreiben, sondern dass sie<br />

an diese Aufgabe erst herangeführt und entsprechend dazu in die Lage versetzt<br />

werden müssen, und dass dazu die behutsame Begleitung durch die Lehrer eine<br />

unverzichtbare Bedingung ist. Das ist ja auch eine der besonders wichtigen<br />

Erkenntnisse aus den anderen Teilprojekten (s.o.).<br />

Generell wurden nun die Schüler aufgefordert, zu jeder pädagogischen Aktivität, die ins<br />

Portfolio aufgenommen wird, einen Erfahrungsbericht, ein Selbstzeugnis bzw., wie es<br />

oft genannt wird, eine „Schülerselbstevaluation“ der eigenen Lernerfahrungen bei<br />

bestimmten Aktivitäten zu schreiben, d.h. eine Reflexion <strong>des</strong> eigenen Lernprozesses<br />

sowie eine Beschäftigung mit den eigenen Kompetenzen, die bei dieser Aktivität<br />

sichtbar geworden sind bzw. gelernt werden konnten. Das führte zugleich zu einer<br />

Erweiterung der (pädagogischen) Ziele, die die Schule mit den Abschlussportfolios<br />

verfolgt. In den Schriften der Schule zum Thema tauchen nun auch Ziele und<br />

Anforderungen auf wie:<br />

Die Portfolios zeigen, dass die Schüler in der Lage sind, ihren Lernprozess und<br />

die <strong>Entwicklung</strong> ihrer Kompetenzen zu beobachten und zu beurteilen.<br />

Die Schüler können sich selbst gezielt darstellen, so dass sie in ihrer<br />

individuellen Persönlichkeit erkennbar werden.<br />

Die Schüler können sich selbst aus der Perspektive ihres späteren Partners<br />

(aufnehmende Institution) sehen und sich gezielt darstellen.<br />

Diese erhebliche Erweiterung der Perspektiven im Vergleich zum Anfang der Arbeit an<br />

den Abschlussportfolios setzt, wie gesagt, erhebliche Lernschritte der Schüler voraus.<br />

Die anderen Teilprojekte hatten bereits gezeigt, dass Schüler der Oberstufe nicht<br />

gewohnt und auch aus dem Stand nicht fähig sind, ihren eigenen Lernprozess zu<br />

reflektieren oder gar gezielt selbst zu steuern, sondern dass dies eine eigene<br />

Bildungsaufgabe der Schule sein muss – eine Bildungsaufgabe, die im Zeitalter <strong>des</strong><br />

„lebenslangen Lernens“ allerdings überfällig ist.<br />

Die Bochumer Schule hat im zweiten Jahr der Projektlaufzeit ein Konzept umzusetzen<br />

begonnen, wie sie ihre Schüler auf einen bewussten Umgang mit dem eigenen<br />

Lernprozess vorbereiten kann.<br />

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