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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

paste“ (ver)führt hier also offenbar zum Vorspiegeln eines Sachverhalts, der gar nicht<br />

gegeben ist. So verständlich es natürlich ist, dass Lehrer sich angesichts der Fülle von<br />

Zeugnissen die Arbeit erleichtern wollen – hier steht zu viel auf dem Spiel, als dass<br />

man dies einfach so hinnehmen könnte. Die Bochumer Schule sollte hier schleunigst<br />

für eine Änderung sorgen!<br />

Trotz der fehlenden Systematik und Methodik, trotz der fehlenden<br />

Schülerselbstreflexionen in vielen Dokumenten und trotz mancher aufgezeigten<br />

Mängel der vorliegenden Versuche, wirklich Kompetenzen festzustellen, gibt es in<br />

jeder Abschlussmappe quer über alle Einzeldokumente durchaus immer wieder auch<br />

treffende Hinweise und Benennungen von Kompetenzen <strong>des</strong> betroffenen Schülers.<br />

Diese gehen jedoch in der Fülle <strong>des</strong> Materials unter, weil sie weder am Ende eines<br />

Dokumentes zusammengefasst und hervorgehoben noch zu einem Gesamtbild der<br />

Kompetenzen zusammengeführt werden. So bleiben sie einzelne Perlen im Text, die<br />

hinter vielem, was dort mitgeteilt wird (und zum Teil mitgeteilt werden muss)<br />

verschwinden.<br />

Kompetenzportfolios haben immer mit diesem Problem der Materialfülle zu kämpfen.<br />

Es hat sich daher die Praxis herausgebildet, am Ende der Kompetenzuntersuchung<br />

eines einzelnen Tätigkeitsbereichs (hier z.B. Theaterspielen, Jahresarbeit) die durch<br />

die Kompetenzuntersuchung zu Tage geförderten Kompetenzen in einem Überblick<br />

zusammenzustellen und – noch wichtiger – am Ende der gesamten<br />

Kompetenzfeststellung ein eigenes Dokument zu erstellen, das meist<br />

„Kompetenzprofil“ genannt wird und einen Gesamtüberblick über die festgestellten<br />

Kompetenzen dieses Menschen bietet. Dabei werden die Teilergebnisse der<br />

Einzelfelder verglichen, durchgehende Linien festgestellt und herausgenommen,<br />

Widersprüche geklärt und einzelne Kompetenzen gewichtet. Die Quellen der<br />

Kompetenzfeststellung werden jeweils angegeben. Damit erst entsteht wirklich ein<br />

„Gesamtbild“ der Kompetenzen, an dem sich dann auch der eilige Leser – z.B. ein<br />

Arbeitgeber, bei dem sich der Schüler bewirbt – schnell orientieren kann. Ist er an<br />

einzelnen Kompetenzen besonders interessiert, kann er an den entsprechenden<br />

Stellen der Kompetenzfeststellung nachlesen.<br />

Die Bochumer Abschlussportfolios verzichten bisher vollständig auf dieses Instrument.<br />

Es gibt ein einziges Beispiel, bei dem eine Schülerin am Ende ihrer Selbstreflexion <strong>zur</strong><br />

Jahresarbeit selbst so etwas im Ansatz versucht, nachdem es im Text viele<br />

Belegstellen dafür gibt:<br />

„Zu meinen wichtigsten Erfahrungen und Erkenntnissen, die ich im Laufe <strong>des</strong> Jahres gewonnen<br />

habe, gehören:<br />

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