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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Während man zu Projektbeginn noch eher der Meinung war, dass das<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Abschlussportfolio im Wesentlichen in einem Sammeln bereits vorhandener oder aus<br />

dem Schulbetrieb ohnehin hervorgehender Belege und Zertifikate bestehen könnte und<br />

also relativ leicht zu realisieren ist, wurde nun einigen Lehrern deutlich, dass ein völlig<br />

<strong>neuer</strong> Arbeitsansatz realisiert werden musste, wenn man an dem Ziel festhalten wollte,<br />

ein umfassen<strong>des</strong> Bild der persönlichen Kompetenzen eines Schülers/einer Schülerin<br />

entstehen zu lassen. 77<br />

Durch diese Erkenntnis ließen sich die Bochumer Lehrer aber nicht entmutigen,<br />

sondern sie machten sich ans Werk, einen Weg zu finden, wie aus ihren traditionellen<br />

Gutachten Kompetenzportfolios werden können. Dabei kam ihnen zugute, dass sie auf<br />

einige Erfahrungen der Partnerschulen <strong>zur</strong>ückgreifen konnten, und außerdem fiel dem<br />

Evaluator eine aktive versuchsstützende Rolle zu, da das Objekt der Evaluation erst<br />

entwickelt sein muss, bevor man es evaluieren kann.<br />

Zunächst machte sich die Projektgruppe in der Bochumer Schule noch einmal mit dem<br />

Grundprinzip der Kompetenzfeststellung und <strong>des</strong> Kompetenzportfolios bekannt,<br />

nämlich mit dem grundlegenden Gedanken, dass man auf Kompetenzen eines<br />

Menschen von faktisch erfolgreich gemeisterten Tätigkeiten schließen kann (s.<br />

Kasten).<br />

Wie ein Kompetenzportfolio entsteht<br />

1. Als erstes ist es nötig, die tatsächlich vom Schüler ausgeführten Tätigkeiten zu beschreiben,<br />

also das, was der einzelne Schüler im Rahmen der jeweiligen Aktivität tatsächlich getan hat.<br />

2. Dann muss man die darin enthaltenen Kompetenzanforderungen bestimmen. Das ist ein<br />

Analyseschritt, der auch für Lehrer keineswegs selbstverständlich ist und der systematisch<br />

geübt werden muss. Dieser erste Schritt zum Kompetenzportfolio bedeutet, dass die<br />

Lehrergutachten in ihrem individuellen Teil zunächst einmal ein individuelles Anforderungsprofil<br />

der jeweiligen Tätigkeit erarbeiten bzw. darstellen müssen. Dafür ist eine Untersuchung der mit<br />

77 Nun wurde im Projektverlauf auch die Dimension <strong>des</strong> Bochumer Vorhabens überhaupt erst<br />

klar: Während andere Projektschulen ihr ganzes Teilprojekt auf die Erarbeitung von<br />

Kompetenzportfolios für eines ihrer „ungewöhnlichen“ pädagogischen Angebote verwandten<br />

(und dafür die gesamte Projektlaufzeit benötigten), wollten die Bochumer die<br />

Kompetenzfeststellung nun eigentlich für alle diese Aktivitäten (Jahresarbeit, Klassenspiel,<br />

Praktika, Kunstfahrt …) gleichzeitig realisieren, und zwar ohne nennenswerte Vorbereitung der<br />

Lehrer ebenso wie der Schüler! Es wurde deutlich, wie verwegen dieses Ziel tatsächlich war,<br />

und diese Einsicht führte folgerichtig dazu, die Zeitplanung für die <strong>Entwicklung</strong> <strong>des</strong><br />

Abschlussportfolios von der Projektlaufzeit zu trennen.<br />

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